AUFTRAGSLOVER, DER | L’Arnacoeur
Filmische Qualität:   
Regie: Pascal Chaumeil
Darsteller: Romain Duris, Vanessa Paradis, Julie Ferrier, François Damiens, Helena Noguerra, Andrew Lincoln, Jacques Frantz
Land, Jahr: Frankreich / Monaco 2010
Laufzeit: 105 Minuten
Genre: Komödien/Liebeskomödien
Publikum: ab 12 Jahren
Einschränkungen: S, D
im Kino: 1/2011
Auf DVD: 4/2011


José García
Foto: Universum

Bei der französischen Action- und Liebeskomödie „Der Auftragslover“ („L’Arnacoeur“) von Pascal Chaumeil spielt die Inszenierung eine zentrale Rolle. Denn hier werden bekannte Action-Filme von „Pulp Fiction“ (etwa durch die Musik in der Eingangssequenz) über James Bond bis „Mission Impossible“ persifliert, um einen Agenten mit der „Lizenz“, Frauen das Herz zu brechen, zu etablieren: Alex (Romain Duris) ist eine Art Geheimagent in Liebesfragen. Den Auftrag dazu erhält er von den Eltern, den Geschwistern oder auch von Freunden der „Zielperson“. Das Ziel: Den Mann an deren Seite als den größten Fehler ihres Lebens zu enttarnen. Eine Kostprobe davon erhält der Zuschauer in der ersten Viertelstunde, in der ein solcher „Fall“ abgewickelt wird, sowie in einer schnell geschnittenen Sequenz, die wie ein Fernsehspot für Alex’ Dienste wirbt.

Plötzlich steht Alex vor der größten Herausforderung seiner Karriere: Blumengroßhändler Van der Beck (Jacques Frantz) möchte verhindern, dass seine Tochter Juliette (Vanessa Paradis) ihren gutaussehenden, steinreichen Verlobten Jonathan (Andrew Lincoln) heiratet. Was für Alex und seine Mitarbeiter, seine Schwester Mélanie (Julie Ferrier) und deren Mann Marc (Francois Damiens), eigentlich ein Fall wie jeder andere wäre, hat jedoch einen Haken. Denn, um ihre ethisch eher dubiosen Geschäftspraktiken zu rechtfertigen, befolgt Alex’ „Firma“ ein Grundprinzip: Sie bringen nur Paare auseinander, wenn die Frau offensichtlich dabei einen Fehler macht. Was hier gar nicht der Fall zu sein scheint. Denn Juliette ist in Jonathan bis über beide Ohren verliebt. Weil aber Alex einigen zwielichtigen Herrschaften viel Geld schuldet, und diese ihm mit einem schlagkräftigen serbischen Geldeintreiber drohen, sieht sich der Herzensbrecher gezwungen, Van der Becks Auftrag anzunehmen.

Was sich auf dem Papier wie eine ziemlich unmoralische Erzählung anhört, wird in der Inszenierung von Spielfilmdebütant Pascal Chaumeil zu einer lustigen, intelligenten und eleganten Liebeskomödie. Das hat zwei Gründe: Zum einen nimmt sich „Der Auftragslover“ selbst in keinem Augenblick besonders ernst. Und zum zweiten orientiert sich Regisseur Chaumeil ganz offensichtlich an den Screwball-Komödien aus dem klassischen Hollywood, allen voran Frank Capras „Es geschah in einer Nacht“ (1934). Eine romantische Komödie mit einem Hauch Action, die den Zuschauer bestens unterhält.

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