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José GarcÃa Foto: Paramount Pictures Der giftiggrüne Oger âShrekâ kam im Jahre 2001 erstmals auf die Kinoleinwand. Als erster Animationsfilm überhaupt nahm âShrek â Der tollkühne Heldâ am internationalen Wettbewerb bei den Filmfestspielen von Cannes teil. AuÃerdem gewann er den Oscar in der 2002 eingeführten Kategorie âBester Animationsfilmâ. Setzten sich sowohl âShrek â Der tollkühne Heldâ (2001) als auch dessen erste Fortsetzung âShrek â Der tollkühne Held kehrt zurückâ (2004) gerade durch ihren anarchischen Humor von den familienfreundlichen âPixarâ-Filmen ab, so vollzog sich mit âShrek der Dritteâ (2007) eine augenfällige, doppelte Kehrtwendung. Einerseits besaà der dritte âShrekâ-Film im Unterschied zu den episodenhaften ersten Filmen eine durchgängige Handlung, weil nunmehr offenkundig dem Drehbuch eine gröÃere Rolle zugestanden wurde. Andererseits wurde der ungehobelte Shrek erwachsen: Familie, Freundschaft und Verantwortung spielten nun eine weitaus gröÃere Rolle als in den Vorgängern. Im nun anlaufenden vierten Film um den flegelhaften, im Grunde aber gutmütigen Oger âFür immer Shrekâ (âShrek Forever Afterâ), mit dem die Animationsschmiede DreamWorks die Filmreihe erklärtermaÃen abschlieÃt, lernt der ehemals wilde Shrek die Schattenseiten eines geregelten Familienlebens kennen: Obwohl er glücklich verheiratet ist und drei putzige Oger-Kinder und eine ihn liebende Frau hat, sehnt er sich nach seinem früheren Leben, als er das gesamte Märchenreich Weit Weit Weg das Fürchten lehrte. Aus dem schrecklichen Wilden ist eine Märchen-Attraktion geworden, die Touristen brav Autogramme verteilt. Da nimmt es nicht wunder, dass Shrek auf die Einflüsterungen des Wortverdrehers Rumpelstilzchen hört. Die DreamWorks-Version der Märchenfigur aus âGrimms Märchenâ ist eine durchaus gelungene Figur, die in Anlehnung an Rumpelstilzchens Vertrag mit der Müllerstochter in der Gimmschen Märchenwelt in âFür immer Shrekâ den Oger zu einer magischen, aber verhängnisvollen Abmachung bezirzt: Der Versucher verspricht Shrek einen ganzen Tag seines früheren Lebens, an dem er den Oger so richtig rauslassen darf. Im Gegenzug dazu schenkt Shrek dem Märchenwelt-Mephisto einen Tag aus seiner Vergangenheit. Was der eher unbedarfte grüne Unhold nicht ahnt: Rumpelstilzchen wählt ausgerechnet den Tag von Shreks Geburt. Dies bedeutet wiederum, dass der Oger gar nicht geboren wurde. Niemand, nicht einmal sein bester Freund Esel, kennt ihn. Es kommt aber natürlich noch schlimmer: Weil Shrek gar nicht geboren wurde, konnte er auch nicht den bösen Drachen besiegen und seine geliebte Fiona aus ihrem Schicksal als halbe Oger -, halbe Menschenfrau befreien. Den entscheidenden Kuss, mit dem er im ersten âShrekâ-Film Fiona endgültig zur Ogerin machte, hat es ebenso wenig gegeben wie seine Rettungsaktion für das Königreich seiner Schwiegereltern. In der Parallelwelt, in der sich Shrek wiederfindet, herrscht über dieses Königreich vielmehr Rumpelstilzchen mit einem Heer garstiger Hexen, die auf Oger Jagd machen. Abgesehen haben sie es natürlich insbesondere auf Shrek. Denn dieser wird für immer verschwinden, sobald die Sonne des nächsten Tages aufgeht. Die einzige Möglichkeit, den teuflischen Pakt wieder rückgängig zu machen, besteht darin, dass Fiona ihn küsst. Allerdings interessiert sich diese gar nicht für diesen unbeholfenen Unhold. Fiona ist vielmehr mit dem Widerstand der von ihr befehligten Ogerbande gegen Rumpelstilzchen voll in Anspruch genommen. Das hervorragend entwickelte Drehbuch zitiert weitaus weniger Spielfilme als die âShrekâ-Vorgänger. Im Grunde stellt âFür immer Shrekâ eine Neuinterpretation des berühmten Capra-Filmes âIst das Leben nicht schön?â (âItâs A Wonderful Lifeâ, 1946) dar, in dem sich der von James Stewart dargestellte George Bailey wünschte, nie geboren worden zu sein und sein Schutzengel ihm zeigte, wie das Leben ohne ihn ausgesehen hätte. Für den Abschluss der Shrek-Filmreihe haben sich die Filmemacher der neuartigen 3D-Technik bedient. Gerade deshalb, weil âFür immer Shrekâ die Spielereien dieser Technik sehr spärlich einsetzt, überzeugt die durch die 3D-Effekte mögliche, die Handlung vorantreibende Tiefenwirkung. Bereits âShrek der Dritteâ hatte eine deutliche Hinwendung zur familienfreundlichen Aussage vollzogen, womit er sich von den beiden ersten âShrekâ-Filmen deutlich unterschied. Diese Mischung aus einer eher kess-frech-rotzigen Oberfläche mit diesem Subtext, der Familie positiv besetzt, hat âFür immer Shrekâ etwa auch mit Wes Andersons Stop-Motion-Film âDer fantastische Mr. Foxâ (siehe Filmarchiv) gemeinsam, in dem der Konflikt zwischen einem abenteuerlustigen, ungebunden Leben mit der geborgenen Existenz in der Familie ebenfalls im Mittelpunkt stand. Im Einklang damit steht gleichermaÃen die ausdrücklich geäuÃerte Moral von der Geschichtâ: âIch wusste erst was ich hatte, als ich es nicht mehr hatteâ. |
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