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José GarcÃa Foto: Sony Matteo Garrones Mafiafilm âGomorrha Reise in das Reich der Camorraâ (siehe Filmarchiv) und der nun im deutschen Kino anlaufende französische Spielfilm âEin Prophetâ haben mehr gemeinsam als lediglich den âGroÃen Preis der Juryâ, mit dem sie bei den Internationalen Filmfestspiele Cannes in den Jahren 2008 und 2009 jeweils ausgezeichnet wurden. Die beiden Gangsterfilme können darüber hinaus als die europäische Antwort auf die amerikanischen Genreklassiker âDer Pateâ (Francis Ford Coppola, 1972) oder âGoodfellasâ Drei Jahrzehnte in der Mafiaâ (Martin Scorsese, 1990) verstanden werden. âEin Prophetâ beginnt mit der Einlieferung des 19-jährigen, aus dem Maghreb stammenden Malik El Djebena (Tahar Rahim) ins Gefängnis. Malik kann weder lesen noch schreiben. Da er keine Freunde oder Angehörige hat, erwarten ihn sechs harte Jahre im Knast. Die hervorragende Kameraarbeit von Stéphane Fontaine und der elliptische Schnitt von Juliette Welfling schaffen eine klaustrophobische Stimmung, zeigen erste Veränderungen bei Malik. Dem weitgehend unbekannten Tahar Rahim gelingt es, kaum ohne Worte, alleine durch seine Körpersprache den verängstigten Einzelgänger zu mimen. Bald wird der korsische Pate César Luciani (Niels Arestrup), der im Gefängnis mit Hilfe von bestochenen Wächtern hinter den Kulissen die Fäden zieht, auf ihn aufmerksam â eine entscheidende Wendung, mit der das Drehbuch von Regisseur Jacques Audiard und seinem Mitautor Thomas Bodegain die Handlung voranbringen. Luciani stellt Malik vor die Alternative, einen anderen Araber zu töten oder selbst umgebracht zu werden. Widerwillig führt Malik die Tat aus, und steigt so in der Mafia-Hierarchie auf. Langsam lernt der junge Mann, sich in dieser unübersichtlichen Welt zu bewegen und seine eigenen Pläne zu verfolgen. Jacques Audiards âEin Prophetâ handelt indes nicht nur von Gruppen- und Hierarchiekämpfen in einem Gefängnis. Der Film liefert darüber hinaus eine gesellschaftspolitische Studie eines Mikrokosmos, in dem die alten Mafiastrukturen durch die neue Ãberzahl der arabischstämmigen Muslime abgelöst werden. Auf der visuellen Ebene ragt insbesondere die gelungene Verknüpfung einer Vielzahl Szenen von kaum auszuhaltender Brutalität mit Traumsequenzen heraus. |
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