|
||||||||||||||||||
JOSà GARCÃA 1958 verfilmte Ladislao Vajda mit Heinz Rühmann und Gert Fröbe in den Hauptrollen das Originaldrehbuch Friedrich Dürrenmatts âEs geschah am hellichten Tagâ, das später der Schweizer Autor zum Roman âDas Versprechenâ weiterentwickelte. Diesen hat nun Regisseur Sean Penn neu verfilmt: Nach dem grausamen Mord an einem kleinen Mädchen lässt dessen Mutter Detective Jerry Black âbei seinem Seelenheilâ versprechen, den Mörder zu finden. Der inzwischen pensionierte Polizist glaubt nicht an die offizielle Erklärung, die einem geistig behinderten und einschlägig vorbestraften Indianer die Tat anlastet. Um den Killer zu finden, schreckt Jerry selbst davor nicht zurück, die Tochter seiner neuen Freundin Lori als Köder zu benutzen. Richtete Vadja sein Augenmerk auf den Kriminalfall, so konzentriert sich Penn auf die psychologische Studie des Polizisten. In zwei, drei Szenen zeigt er, gleichsam beiläufig, wie die Suche nach dem Mörder zur selbst zerstörerischen Obsession wird, während sich Jerry mit Lori und deren Tochter in einer Idylle einzurichten scheint. Dass das langsame Tempo dieses Psychogramms der Spannung keinen Abbruch tut, liegt teils an den atemberaubenden Landschaftsaufnahmen, teils an der bis in die kleinste Nebenrolle prominenten Besetzung. Zu dieser anti-mainstreamige Art passt ebenfalls das offene Ende, das mehrere Lesarten zulässt. Eine gelungene, wenn auch etwas düstere filmische Umsetzung eines Klassikers. |
||||||||||||||||||
|