ADAM | Adam
Filmische Qualität:   
Regie: Max Mayer
Darsteller: Hugh Dancy, Rose Byrne, Frankie Faison, Mark Linn-Baker, Amy Irving, Peter Gallagher, Haviland Morris, Mike Hodge, Peter O'Hara, John Rothman, Terry Walters
Land, Jahr: USA 2009
Laufzeit: 99 Minuten
Genre: Komödien/Liebeskomödien
Publikum: ab 12 Jahren
Einschränkungen: --
im Kino: 12/2009
Auf DVD: 7/2010


José García
Foto: 20th Century Fox

Von einem jungen Mann, der am Asperger-Syndrom leidet, einer leichten Form von Autismus, die sich in einer Wahrnehmungs- und Kommunikationsstörung manifestiert, handelte etwa der Spielfilm „Ben X“ (siehe Filmarchiv) von Nic Balthazar. Konzentrierte sich „Ben X“ auf die Schwierigkeiten des Protagonisten, zwischen virtueller und realer Welt zu unterscheiden, so stellt der nun anlaufenden „Adam“ die Liebesgeschichte eines Asperger-kranken jungen Mannes in den Mittelpunkt.

Nach dem Tod seines Vaters lebt Adam (Hugh Dancy) allein in einer großen Wohnung in Manhattan. Die Kontakte in seinem Job als Spielzeugentwickler beschränken sich auf das rein Berufliche. Sonst lebt der junge Mann zurückgezogen. Einzige Bezugsperson in seinem Leben ist Harlan (Frankie Faison), ein Kriegskamerad seines Vaters, der sich aus alter Verbundenheit um den Jungen kümmert. Das ändert sich blitzartig, als eines Tages die Vorschullehrerin und Kinderbuchautorin Beth (Rose Byrne) in dasselbe Haus einzieht, und damit in Adams Leben tritt. Adams Interesse für die Sterne und für Waschbären, die er nachts im New Yorker Central Park beobachtet, macht sie neugierig. Etwas merkwürdig findet sie ihn schon, bis Adam ihr den Grund für sein Verhalten erklärt. Adam und Beth verlieben sich ineinander.

Drehbuchautor und Regisseur Max Mayer umschifft sowohl die Klischees von tausendfach gesehenen Hochglanz-Liebeskomödien, in denen sich die auftauchenden Schwierigkeiten von allein lösen, als auch die aus Filmen mit autistischen Protagonisten à la „Rain Man“ oder „Forrest Gump“ bekannten Gemeinplätze. Wirkt der Erzählnebenstrang mit Beths Vater (Peter Gallagher), der sich wegen Steuerhinterziehung vor Gericht verantworten und seiner Frau eine Affäre gestehen muss, noch etwas konstruiert, so nimmt sich der Kern der Schwierigkeiten in einer solchen Liebesbeziehung authentisch aus.

Denn bald treten Irritationen auf, als Beth Adam eine „zufällige“ Begegnung mit ihren Eltern vorgaukelt, und er dahinter kommt, dass dies gelogen war. Zur handfesten Krise kommt es aber, als Adam eine neue Arbeitsstelle in Kalifornien bekommt. Er bittet Beth mit ihm dorthin zu kommen, weil er sie braucht – nicht weil er sie liebt. Beth muss sich entscheiden, ob dies eine tragfähige Grundlage für ein gemeinsames Leben darstellt.

Mit gut aufgelegten Darstellern, ausgefallenen Bildeinstellungen und einer sensiblen Filmmusik glückt Max Mayer eine etwas andere, aber voll und ganz bezaubernde Liebeskomödie, in der auch interessante Dialoge („sich geliebt zu wissen, ist wichtig, aber zu lieben ist das Wichtigste“) Platz finden.
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