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José GarcÃa Foto: Fox In Hollywood haben zurzeit Fortsetzungen von erfolgreichen Filmen, im Fachjargon âSequelsâ genannt, Hochkonjunktur, stellen sie besonders im Bereich der sogenannten Familienunterhaltung doch ein geringes Risiko dar. Die zugrundelegende Marketing-Logik ist denkbar einfach: Wenn ein Spielfilm (âShrekâ, âIce Ageâ, âMadagascarâ, âFluch der Karibikâ, âSpidermanâ) an der Kinokasse erfolgreich war, dann wird seine Fortsetzung wohl ebenfalls viele Zuschauer in die Kinos locken. Der Ende 2006 gestartete âNachts im Museumâ (âNight at the Museumâ) setzte weltweit mehr als 570 Mio. Dollar um. Mit einer simplen Handlung â jede Nacht erwachen die Exponate eines Museums zum Leben, der Nachtwächter hat alle Hände voll zu tun, sie unter Kontrolle zu bringen â konnten ganz witzige Ideen mittels hervorragender Animation in bewegte Bilder umgesetzt werden. Daraus ein weiteres Drehbuch zu entwickeln dürfte nicht allzu schwer sein. Der Abwechselung halber wird der Handlungsort vom Naturhistorischen Museum New York ins gröÃte Museumskomplex der Welt verlegt: ins 16 Museen und Galerien zählende Smithsonian in Washington D.C., wobei der Ãbergang vom ersten zum zweiten Museum, und infolgedessen vom ersten zum zweiten Film, keinerlei Schwierigkeiten bereitet: Die im ersten Film zum Leben erweckten Ausstellungsstücke sollen durch Hologramme ersetzt und ins schier unendliche Archiv der Smithsonian Institution in Washington D.C. verbracht werden. Dort werden sie erneut versehentlich aus dem Tiefschlaf geweckt. Unter ihnen befindet sich der alt-ägyptische Herrscher Kahmunrah (Hank Azaria), der mittels einer alt-ägyptischen Tafel versucht, ein Tor zur Unterwelt zu öffnen, um seine Armeen auf das Museum und auf die ganze Welt loszulassen. Für seine Weltbeherrschungsfantasie zählt Kahmunrah auf die Zusammenarbeit mit drei der gröÃten Bösewichte der Geschichte: Ivan dem Schrecklichen (Christopher Guest), Napoleon (Alain Chabat) und Al Capone (John Bernthal). Der Museumsnachtwärter Larry Daley (Ben Stiller) hatte zwar die Stelle im New Yorker Naturhistorischen Museum an den Nagel gehängt und war ein erfolgreicher Unternehmer geworden. Als er aber einen Notruf des Miniatur-Cowboys Jedediah (Owen Wilson) erhält, kann er sich nicht verweigern. Er fliegt sofort nach Washington, um seine Freunde und die ganze Welt zu retten. In der Hauptstadt bekommt er tatkräftige Hilfe von bekannten geschichtlichen Gestalten wie Albert Einstein (in Form von Multiple-Wackelkopf-Figuren), Präsident Abraham Lincoln und Präsident Teddy Roosevelt (Robin Williams). Spezielle Unterstützung erhält Larry von Amelia Earhart (Amy Adams), der erste Frau, die den Atlantik überquerte. Damit kann die âSchlacht im Smithsonianâ, wie der Untertitel im Original (âBattle in the Smithsonianâ) heiÃt, beginnen. In âNachts im Museum 2â spielt allerdings nicht die Handlung die Hauptrolle. Wichtiger sind in einem solchen Film andere Elemente, etwa die Animation und die Regieeinfälle, insbesondere der Humor. Animationstechnisch ist der Film von Regisseur Shawn Levy auf einem absolut hohen Niveau. Nicht nur das Spiel mit den unterschiedlichen GröÃen der Figuren ist hervorragend gelungen. Darüber hinaus ermöglich das im Computer nachgearbeitete Inszenieren spektakuläre Kamerafahrten und Sequenzen wie der verhinderte Raketenstart oder der Flug mit der Maschine der Gebrüder Wright über die National Mall. Der Einsatz der digitalen Technik gelingt insbesondere auch in der Interaktion mit den zum Leben erweckten Gemälden des Museums, etwa mit dem berühmten Ãlbild Grant Woods âAmerican Gothicâ (1930). Larry und Amelia springen sogar in die nicht weniger bekannte Photographie âV-J Day in Times Squareâ hinein. Zwar ist die Idee so alt wie der Film âMary Poppinsâ (1964), aber der Ãbergang gelingt absolut nahtlos. Das Niveau weiterer Einfälle nimmt sich allerdings unterschiedlich aus. Kann etwa der Gastauftritt des âStar Warsâ-Bösewichts Darth Vader zusammen mit SesamstraÃen-Monster Rumpel als gelungen bezeichnet werden, so sind einige Anspielungen etwa auf die KörpergröÃe Napoleons und der starke russische Akzent von Iwan dem Schrecklichen eher abgedroschen. Im Gegensatz zu einigen Figuren, die so klischeehaft angelegt sind, dass ihr Auftritt lediglich einem Klamauk-artigen Humor dient, kann Amelia Earhart als Amy Adams überzeugen. Ihr gelingt es, diese Figur nicht als reine Dekoration, sondern als bedeutenden Nebencharakter an der Seite der Hauptfigur Larry Daley zu erarbeiten. âNachts im Museum 2â ist die erste Filmproduktion, die im Smithsonian gedreht werden durfte. |
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