SUNSHINE CLEANING | Sunshine Cleaning
Filmische Qualität:   
Regie: Christine Jeffs
Darsteller: Amy Adams, Emily Blunt, Alan Arkin, Steve Zahn, Mary Lynn Rajskub, Clifton Collins Jr., Jason Spevack, Eric Christian Olsen, Paul Dooley, Kevin Chapman
Land, Jahr: USA 2008
Laufzeit: 91 Minuten
Genre: Komödien/Liebeskomödien
Publikum: ab 16 Jahren
Einschränkungen: X -
im Kino: 5/2009
Auf DVD: 9/2009


José GarcíaCapel
Foto: Capelight

Der Überraschungserfolg „Little Miss Sunshine“ (siehe Filmarchiv) gehört zu einem Trend im europäischen und amerikanischen „Independent“-Film, der unter einer ruppigen Oberfläche Familiewerte positiv besetzt. Im Mittelpunkt steht eine Familie, die zwar als reichlich „schräg“ daherkommt, aber ihre Stärke gerade in ihrem Zusammenhalt findet.

Nun haben die Produzenten von „Little Miss Sunshine“ einen neuen Spielfilm gedreht, der den Namen „Sunshine“ im Titel führt. Sonnenschein gibt es in „Sunshine Cleaning“ ebenfalls durchgängig. Denn der neue „Sunshine“-Film ist ebenso wie der alte in Albuquerque, New Mexico (USA) angesiedelt, was ebenfalls für eine deutliche Dominanz der Farbe Gelb in seinen sonnendurchfluteten Bildern sorgt. Der Schauspieler Alan Arkin stellt ein weiteres Verbindungsglied dar, spielt er in den beiden Filmen doch die Rolle des schrulligen Großvaters. Kann jedoch „Little Miss Sunshine“ als überdrehte, skurrile Komödie gekennzeichnet werden, so passt zu „Sunshine Cleaning“ nicht so sehr die Bezeichnung schwarze Komödie als vielmehr die der Tragikomödie.

Die Exposition des Filmes führt nicht nur die Hauptfiguren ein, die etwa 30-jährigen Schwestern Rose (Amy Adams) und Norah (Emily Blunt), die offenkundig noch nicht ihren Platz im Leben gefunden haben. Die allein erziehende Rose schlägt sich mit einem Job als Putzfrau durch, ihre jüngere Schwester Norah kann keine Stelle lange behalten. Als einführende Szene weiht der Tatort eines Kapitalverbrechens darüber hinaus den Zuschauer in das Thema von „Sunshine Cleaning“ ein. Denn vor Ort ermittelt der Polizist Mac (Steve Zahn). Und mit dem verheirateten Mac hat Rose eine hoffnungslose Affäre. Durch ihn erhält Rose den Tipp, eine Reinigungsfirma für Tatorte zu gründen. Das Entsorgen von Blut und weiteren Spuren von Gewalt und Unglücksfällen stellt sich als eine zwar nicht besonders appetitliche, dafür aber gute Einnahmequelle heraus.

Obwohl das Drehbuch-Debüt von Megan Holley eher schablonenhaft wirkt und es Regisseurin Christine Jeffs trotz hübscher Einfälle nicht gelingt, ein einheitliches Tempo zu finden, schaffen es die hervorragenden Schauspielerinnen, die Empathie des Zuschauers zu gewinnen. Die tiefgründigeren Fragen, etwa die Überwindung des Trauerfalls in der eigenen Familie, tragen außerdem dazu bei, dass in „Sunshine Cleaning“ Familienwerte großgeschrieben werden.
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