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José GarcÃa Foto: Buena Vista International Unter den deutschen Kinderfilmen ragen immer wieder Filmadaptionen von bekannten Kinderbüchern heraus, so etwa âDas Samsâ, âBibi Blocksbergâ oder zuletzt âLippels Traumâ, der den âKplusâ-Wettbewerb der diesjährigen Berlinale eröffnete. Nun erblickt das Licht der groÃen Leinwand eine weitere Figur, die sich auf dem Kinderbuchmarkt etabliert hat, wurden von den âHexe Lilliâ-Büchern des erfolgreichen Autors Knister (eigentlich Ludger Jochmann) doch bereits weltweit mehr als zehn Millionen Exemplare verkauft. Bei der Realverfilmung führt Regie der österreichische Filmemacher Stefan Ruzowitzky, der für seinen letzten Spielfilm âDie Fälscherâ mit dem Oscar 2008 für den besten nicht-englischsprachigen Film ausgezeichnet wurde. Ruzowitzky selbst verfasste auch auf der Grundlage der Bücher von Knister das Drehbuch zu âHexe Lilli â Der Drache und das magische Buchâ. Der Film erzählt die Vorgeschichte zu den âHexe Lilliâ-Büchern: Die gute Hexe Surulunda (Pilar Bardem) beschützt seit Jahrhunderten das Hexenbuch gegen die Nachstellungen des bösen Zauberers Hieronymus (Ingo Naujoks). Nachdem sie gerade noch einen weiteren Angriff des trickreichen Hexers abgewendet hat, erkennt Surulunda, dass sie unbedingt eine Nachfolgerin finden muss. Auf die Suche nach einer würdigen Hüterin des Hexenbuchs schickt Surulunda ihren kleinen, verfressenen und deshalb fluguntauglichen Drachen Hektor (Stimme: Michael Mittermeier) zusammen mit dem Hexenbuch. Hektor landet bei der 10-jährigen rothaarigen Lilli (Alina Freund), die mit groÃer Begeisterung feststellt, dass sie mit Hilfe des Hexenbuchs wirklich hexen kann. Wobei sie natürlich zunächst lernen muss, dass sie sich dieser Fähigkeit nicht dazu bedienen soll, SpäÃe zu machen. Hektor erklärt dem Mädchen, dass sie mit solchen Spielchen wohl kaum die neunzig Stunden lange Probezeit bestehen wird, der sie sich zunächst unterziehen muss. Besonders schwierig wird es für Lilli, als Hieronymus mit seinem in einen Mops verwandelten Gehilfen Serafim (Stimme: Erwin Steinhauer) aufkreuzt. Der böse Zauberer schafft es, das Hexenbuch in seinen Besitz zu bekommen, um mit seiner Hilfe eine Weltbeherrschungsmaschine zu bauen. Zusammen mit ihrem kleinen Bruder Leon und ihren Freunden Jonas und Mona macht sich Lilli auf, um das gestohlene Buch zurückzuerobern. Mit seinen satten Farben und seiner beschwingten Musik steht âHexe Lilli â Der Drache und das magische Buchâ in der Tradition etwa von âDas Samsâ oder âBibi Blocksbergâ. Eine besondere Attraktion stellt der im Computer generierte Drache Hektor dar, der sich bestens in den Film einfügt. Der knuddelige Flugdrache, der wegen seiner GefräÃigkeit gar nicht fliegen kann, obwohl er es immer wieder versucht, sorgt immer wieder für Lacher. Michael Mittermeiers Stimme trägt dazu erheblich bei. Ãhnlich Detlev Bucks âHände weg von Mississippiâ zeichnet âHexe Lilliâ den Bösewicht als ziemlich trottelig, wodurch er gegen das 10-jährige Mädchen den Kürzeren zieht. Dass sich das Böse eher lächerlich als gruselig herausstellt, macht âHexe Lilli â Der Drache und das magische Buchâ zu einem kindgerechten Film. Dazu führt die Filmbewertungsstelle Wiesbaden bei der Verleihung des Prädikats âbesonders wertvollâ aus: âEr überfordert Kinder nicht und nimmt auch Erwachsene durch kurzweiliges Spiel mit. Die einfallsreich gestalteten Zaubereien im Kinder- und Klassenzimmer sind besonders gelungen und hervorzuheben. Eine klare Gut-Böse-Zeichnung ist bei allen Charakteren deutlich zu erkennen. Ãberzeichnungen, wie die des Hieronymus, erleichtern dabei die Orientierung für die Zielgruppe der Kinder.â Diese kindgerechte Inszenierung behält Regisseur Ruzowitzky auch in den Szenen bei, die eine Welt nach Maà des bösen Zauberers zeigen: Der Möchtegern-Weltbeherrscher Hieronymus schafft es zwischenzeitlich, groÃe Teile der Menschheit zu hypnotisieren. Dadurch wird die Welt grau in grau, was sich in der grauen Kleidung der Erwachsenen niederschlägt. Was für die kindlichen Zuschauer besonders erschreckend wirkt: In einer solchen Welt dürfen Kinder nicht mehr spielen. Sie werden zu Arbeitskräften degradiert. Dadurch übt âHexe Lilli â Der Drache und das magische Buchâ ebenfalls kindgerecht leise Kritik an der Leistungsgesellschaft. |
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