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José GarcÃa Foto: Movienet In seinem mit dem Bayerischen Preis 2006 für den besten Film und die beste Regie (Nachwuchs) ausgezeichneten Spielfilmdebüt âWer früher stirbt, ist länger totâ (siehe Filmarchiv) verknüpfte Regisseur Marcus H. Rosenmüller in einer wunderbar leichten Inszenierung urbayerisches Ambiente mit theologischen Fragen nach Sünde und Vergebung, Tod und Jenseits sowie mit knochentrockenem Humor. Für seinen aktuellen Spielfilm hat sich Regisseur Rosenmüller erneut einen urbayerischen Stoff ausgesucht, der auÃerhalb Bayerns allerdings kaum bekannt sein dürfte: Die Geschichte des âRäubersâ Mathias KneiÃl (1875â1902), der 1902 wegen Polizistenmordes hingerichtet wurde. Bereits die Eingangssequenz von âRäuber KneiÃlâ nimmt sich wie eine Vorahnung auf ein Leben auÃerhalb des Gesetzes aus: Pfarrer und Gerdarm tauchen in der elterlichen Schachermühle auf, weil die beiden KneiÃl-Brüder Mathias (Maximilian Brückner) und Alois (Florian Brückner) wieder einmal die Sonntagsschule geschwänzt haben. Die Repräsentanten der weltlichen und kirchlichen Obrigkeit müssen aber unverrichteter Dinge wieder abziehen, weil sich die Buben erfolgreich vor ihnen versteckt gehalten haben. Auf den Lausbubenstreich folgen Wilderei und Kirchenraub: Vater Mathias (Michael Fitz) macht sich mit seinen Söhnen nachts zum Wildern auf, an einem Einbruch in die Wallfahrtskirche ist auch Mutter Theresia (Maria Furtwängler) beteiligt. Als am nächsten Morgen die Gendarmen in die Schachermühle kommen, stürzt Vater KneiÃl vom Mühlrad und stirbt. Mutter Theresia wird verhaftet und zu einer zweijährigen Zuchthausstrafe verurteilt. Beim nächsten Polizeibesuch fallen Schüsse, ein Polizist wird schwer verletzt. Die KneiÃl-Brüder wandern ins Gefängnis: Als sich für Mathias die Zellentür wieder öffnet, ist er erwachsen geworden â was durch einen blonden Schnauzbart unterstrichen ist. Sein jüngerer Bruder Alois ist aber im Gefängnis gestorben. Nach der Haftentlassung verliebt sich der 24-jährige Mathias in seine Cousine Mathilde (Brigitte Hobmeier), mit der er nach Amerika auswandern will. Die Chance, sich das Geld für die Amerika-Ãberfahrt zu verdienen, erhält er vom Schreiner Christof. Bald darauf verliert aber Mathias die Arbeit, als er sich vom Gendarmen Förtsch (Thomas Schmauser) provozieren lässt. Eine zweite Chance gibt es für den âZuchthäuslerâ jedoch nicht. Von nun an lebt er auÃerhalb des Gesetzes. Regisseur Marcus H. Rosenmüller inszeniert âRäuber KneiÃlâ mit deutlichen Bezügen zu klassischen Western, insbesondere zu George Roy Hills âButch Cassidy & The Sundance Kidâ (1969): Wenn Mathias und Mathilde auf dem Fahrrad fahren, ist die Reminiszenz an die berühmte Szene in Hills Film mit Paul Newman und Katharine Ross augenscheinlich. Ebenso offenkundig lehnt er sich beim Showdown an die SchieÃerei an, bei der Butch Cassidy und Sundance Kid im Kugelhagel sterben. Die eindringliche Gitarrenmusik unterstreicht darüber hinaus den Western-Kontext. Der Film hält sich weitgehend an die historischen Fakten. Authentizität bietet nicht nur das sorgfältige Produktionsdesign, sondern insbesondere auch der Dialekt, der freilich Nicht-Bayern das Verständnis überaus erschwert. Die Kamera von Stefan Biebl, der bereits Rosenmüllers Debüt âWer früher stirbt, ist länger totâ fotografiert hatte, bietet zahlreiche Schauwerte: Weite, helle Landschaftsbilder, die sich mit den klaustrophobisch wirkenden Aufnahmen nicht nur des Gefängnisses, sondern auch der dunklen Gasthäuser und der engen Wohnungen abwechseln. Die Mischung aus Räuber- und Liebesgeschichte tut dem Film darüber hinaus nicht immer gut, der sich zwischen den beiden nicht entscheiden kann. Das dem Film vorangegangene Motto âIch kann kein Unrecht leiden. Ich kann mich nicht beugen, lieber gehe ich selber zugrundeâ wird denn auch kaum eingelöst. Dass âder Hiasâ ein Volksheld gewesen sei, wird mehr behauptet als gezeigt. Maximilian Brückner spielt den KneiÃl zwar als draufgängerischen, ungehobelten Jungen, der mit dem Gesetz in Konflikt gerät. Der freiheitsliebende, wilde junge Mann Mathias KneiÃl versucht zwar, sich in die Gesellschaft zu integrieren. Dass er daran scheitert und dadurch mit dem Gesetz in Konflikt gerät, macht aus ihm indessen noch keinen Volkshelden. |
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