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José GarcÃa Foto: Universal Häufig wurde an dieser Stelle der Unterschied zwischen den Animationsfilmen der zwei in diesem Genre überragenden Filmproduktionsstudios auf die Formel gebracht, bei âPixarâ stünde das Drehbuch im Mittelpunkt, technisch perfekte Zeichnung und Animation seien nur Mittel zum Zweck. Demgegenüber überwiege bei âDreamWorksâ die ebenfalls hervorragende Technik, die sich allerdings gegen ein eher zweidimensionales Drehbuch verselbstständige. Beim neuen DreamWorks-Animationsfilm âKung Fu Pandaâ, der im Mai beim Internationalen Filmfestival Cannes auÃer Konkurrenz gezeigt wurde, und nun im deutschen Kino startet, ist das anders. So viel sei bereits jetzt verraten: In das Drehbuch von âKung Fu Pandaâ wurde offenkundig viel mehr investiert als bei jedem anderen DreamWorks-Animationsfilm seit âShrek â Der tollkühne Heldâ (2001, siehe Filmarchiv), der 2002 den ersten âAnimations-Oscarâ gewann. Die Drehbuchautoren Jonathan Aibel und Glenn Berger gehen freilich von einer ähnlichen Grundidee aus wie die Filmemacher des letzten âPixarâ-Films âRatatouilleâ (siehe Filmarchiv). Bezog âRatatouilleâ seine Spannung gröÃtenteils aus dem Widerspruch, dass eine Ratte ein Gourmet-Koch werden möchte, so konfrontiert âKung Fu Pandaâ den Zuschauer mit dem schwer vorstellbaren Gedanken, dass ein pummeliger, tollpatschiger und träger Panda-Bär ein âKung Fuâ-Meister werden könnte. Diesen Traum träumt aber der Panda Po (deutsche Stimme: Hape Kerkeling) seit seiner Kindheit. Ein Traum, den die Regisseure John Stevenson und Mark Osborne in der Eingangssequenz von âKung Fu Pandaâ mit schön vereinfachter, zweidimensionaler Zeichnung wiedergeben. Sobald aber Po aus dem Traum aufwacht, wechselt der Film in dreidimensionale Animation. Im âwirklichenâ Leben arbeitet Po als Küchenhilfe in der Nudelsuppenküche seines Vaters, des Kranich-ähnlichen Vogels Mr. Ping. Durch einen Zufall oder Schicksalsschlag wird jedoch der knuddelige Panda als âDrachenkriegerâ auserwählt, der einer uralten Prophezeiung zufolge das Tal des Friedens im Kampf gegen den mächtigen Schneeleoparden Tai Lung retten soll. Tai Lung war früher der hoffnungsvolle Schüler von Meister Shifu, ehe er dem Bösen verfiel. Nun ist Tai Lung nach zwanzig Jahren aus einem schwer bewachten Gefängnis ausgebrochen, und begehrt, die Macht über das Tal zu übernehmen. Notgedrungen beginnt Meister Shifu mit der Ausbildung des ungelenken Pandas, der sich nun zusammen mit seinen einstigen Helden, den âFuriosen Fünfâ Tigerin, Gottesanbeterin, Kranich, Affe und Viper, auf den entscheidenden Kampf gegen Tai Lung vorbereitet. Vieles an der Figurenzeichnung erinnert zwar etwa an die âStar Warsâ-Saga. So sind die Trainingsszenen mit Shifu und Po an die Ausbildung Luke Skywalkers durch Meiser Yoda in âDas Imperium schlägt zurückâ angelehnt. Tai Lung gemahnt darüber hinaus an Anakin Skywalker, den einstmals Auserwählten, der irgendwann einmal der âdunklen Seite der Machtâ verfiel. Die Regisseure John Stevenson und Mark Osborne bauen jedoch diese bekannten Elemente in ihren Film mit atemberaubenden Actioneinlagen und vor allem mit einem durchgängigen Humor auf originelle Weise ein. Wie bereits in früheren âDreamWorksâ-Filmen sind die Figuren an die Sprecher in der Originalfassung eng angelehnt. Schon der erste computeranimierte Film âAntzâ (1998), mit dem das Studio ins Animationsgenre einstieg, folgte diesem Konzept: Die Ameise âZâ war in der Mimik und der Physiognomie als Nachahmung von Woody Allen angelegt â in der deutschen Fassung konnte die gleiche Wirkung erzielt werden, weil die Synchronstimme von âZâ von der unverwechselbaren und wiedererkennbaren âdeutschen Woody Allen-Stimmeâ Wolfgang Draeger übernommen wurde. In âGroÃe Haie â kleine Fischeâ (2004) ging allerdings das Konzept nicht auf. Denn lediglich der im Original von Robert de Niro gesprochenen Figur lieh auch in der deutschen Fassung Robert de Niros Synchronsprecher Christian Brückner seine Stimme, was die Identifikation mit den Figuren erschwert. In âKung Fu Pandaâ ist vor allem Po in seinen Gesten und Bewegungen dem Schauspieler Jack Black nachempfunden. Dem Wiedererkennungseffekt sind in der deutschen Fassung allerdings enge Grenzen gesetzt, da Po von Hape Kerkeling gesprochen wird. Dennoch: Zum ersten Mal seit âShrekâ bietet ein DreamWorks-Animationsfilm ein interessantes Drehbuch, das sich in erster Linie an Kinder wendet, aber auch Erwachsenen nicht nur ausgezeichnete Animation von der Figurenzeichnung über die Kamerabewegungen bis hin zum detailverliebten Produktionsdesign, sondern auch einen hervorragenden Wortwitz bietet. |
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