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José GarcÃa Foto: Kinowelt Filme über Familientreffen folgen einer festgelegten Dramaturgie: Das in der Stadt lebende Familienmitglied empfängt die Restfamilie aus der Provinz (âPieces of April â Ein Tag mit April Burnsâ, 2003), meistens jedoch fährt es teilweise erstmals nach Jahren nach Hause. Bald reiÃen alte Wunden und Eifersüchteleien wieder auf. Darüber hinaus werden die Unterschiede im Lebensgefühl der Städter und der Provinzler offensichtlich. All diese Elemente verknüpft auch âJunebugâ miteinander: George Johnston (Alessandro Nivola) kommt nach längerer Zeit wieder einmal nach North Carolina. Diesmal bringt er aber seine frisch angetraute Frau Madeleine (Embeth Davidtz) mit die Galeristin aus Chicago wollte einen exzentrischen Künstler besuchen, der ganz in der Nähe von Georges Familie lebt. Obwohl sich Madeleine um ein gutes Verhältnis zur Familie ihres Mannes bemüht, stöÃt sie auf die latente Ablehnung ihrer Schwiegermutter, weil diese zwischen ihrem bodenständigen Sohn und der kultivierten Diplomatentochter zu viele Unterschiede auszumachen meint. Während sich Vater Johnston in Schweigen hüllt und in seinen Bastelkeller flüchtet, trägt Georges jüngerer Bruder Johnny seine Feindseligkeit gegenüber dem âgroÃenâ Vorzeigebruder unverhüllt zur Schau. Lediglich die hochschwangere Frau Johnnys, die naiv-gutherzige, ununterbrochen plappernde Ashley (Amy Adams) zeigt sich von ihrer neuen Schwägerin begeistert. Regisseur Phil Morrison lässt sich mit der Figurenzeichnung viel Zeit, ja er lässt sogar die Kamera über leere Räume fahren, weil sie eben auch viel von ihren Bewohnern preisgeben. Wie in den meisten Independentfilmen kommt es in âJunebugâ (âJunikäferâ) nicht so sehr auf die äuÃere Handlung an, sondern eher auf die Charakterzeichnung, die Drehbuchautor Angus MacLachlan und Regisseur Phil Morrison hervorragend gelungen ist â dank auch der groÃartigen Darsteller, allen voran einer Amy Adams in Höchstform, die ja für diese Rolle u.a. für den Oscar nominiert wurde. Dazu trägt aber insbesondere auch die Musik von âYo La Tengoâ (wie schon bei Hal Hartleys âSimple Menâ, 1992) bei. Unter der rauen Schale der Familienkonflikte unterstreicht âJunebugâ die Bedeutung der Familienbande und der gegenseitigen Hilfestellung. Dies wird Madeleine aus ihrem Besuch bei den Johnstons in North Carolina nach einem traumatischen Ereignis und einer falschen Entscheidung in Erinnerung bleiben. |
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