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José GarcÃa Foto: Universal Der Sportfilm ânach einer wahren Geschichteâ hat sich in den Vereinigten Staaten zu einem eigenständigen Kinogenre entwickelt. Konzentrierte sich etwa âDie Entscheidung â Eine wahre Geschichteâ (âThe Rookieâ, 2002, siehe Filmarchiv) auf den Sport, so stand im Mittelpunkt von âSie nennen in Radioâ (siehe Filmarchiv) eher die menschliche Seite, die verbindende Kraft des Sports. Für seine neueste Regiearbeit nach dem hervorragenden Journalisten-Drama âGood Night, and Good Luckâ (siehe Filmarchiv) hat sich George Clooney einen Stoff aus den Anfängen des Profi-Footballs ausgesucht, den er mit Elementen aus der so genannten Screwball-Komödie verknüpft. âEin verlockendes Angebotâ ist im Jahre 1925 angesiedelt, als College-Football die Popularität des noch in den Kinderschuhen steckenden Profisports deutlich übersteigt. Der alternde Jimmy âDodgeâ Connelly (George Clooney) führt ein Football-Team aus der Provinz an, das mangels Zuschauerzahlen von einem Sponsor lebt. Als sich der Sponsor zurückzieht, steht das Team vor dem finanziellen Ruin. Der findige âDodgeâ Connelly hat jedoch eine zündende Idee: Er fährt mit seinem Motorrad nach Chicago, um den bekanntesten College-Football-Star Carter âBulletâ Rutherford (John Krasinski) für sein Team zu verpflichten. Einen groÃen Teil seiner Bekanntheit verdankt Rutherford allerdings seinem Ruhm als Kriegsheld, denn im Ersten Weltkrieg soll er im Alleingang eine ganze Kompanie deutscher Soldaten gefangengenommen haben. Zu schön heldenhaft, um wahr zu sein, findet der Chefredakteur einer Chicagoer Zeitung. Deshalb soll seine beste Reporterin Lexie Littleton (Renée Zellweger) Rutherfords Heldentat als Schwindel entlarven. Natürlich verliebt sich der junge, eher naive Sportler in die lebhaft-selbstbewusste Journalistin. Und weil sich zwischen Dodge und der scharfzüngigen Journalistin in Dialog-Duellen ein regelrechterer Geschlechterkampf nach den Regeln der klassischen Screwball-Komödie entfacht, stehen sich die zwei Football-Spieler bald nicht nur auf dem Sportplatz als Konkurrenten gegenüber. Regisseur Georges Clooney inszeniert sich selbst eng an den klassischen Rollen, die Clark Gable in den dreiÃiger und Cary Grant in den vierziger Jahren verkörperten. Die Szene im Zug mit Lexie Littleton und âDodgeâ Connelly etwa nimmt sich wie ein Zitat aus oder eine Hommage an die berühmte Szene zwischen Claudette Colbert und Clark Gable in Frank Capras âEs geschah in einer Nachtâ (âIt Happened One Nightâ, 1934), der als stilprägende Screwball-Comedy gilt. Ihre Rededuelle erinnern wiederum an die klassischen Wortgefechte, die sich Cary Grant und Katharine Hepburn in âDie Nacht vor der Hochzeitâ (âThe Philadelphia Storyâ, George Cukor, 1940) oder auch Spencer Tracy und Katharine Hepburn in âEhekriegâ (âAdamâs Ribâ, George Cukor 1949) lieferten. Der Resonanzboden, auf dem George Clooney seinen âDodgeâ Connelly gestaltet, ist indes ein doppelter. Denn er knüpft in seiner neuen Regiearbeit auch an die Rollen an, die der Schauspieler in ebenfalls bewusster Anlehnung an klassische Vorbilder in den Filmen der Coen-Brüder âEin (un)möglicher Härtefallâ (âIntolerable Crueltyâ, siehe Filmarchiv) und âO Brother, Where Art Thou?â (2000) gespielt hatte. Hatte der Regisseur âGood Night, and Good Luckâ mit SchwarzweiÃ-Filmmaterial gedreht, um die Zeit heraufzubeschwören, in der sein Film angesiedelt ist, so setzt er in âEin verlockendes Spielâ beispielsweise bewusst Standfotos in Sepiafarben ein, um den gewünschten âRetro-Lookâ im Produktionsdesign zu erschaffen. Clooney inszeniert seinen Film allerdings ebenso doppelbödig wie seine eigene Rolle. Denn mit seinen nostalgischen Bildern beschwört er nicht nur die Zeit herauf, in der âEin verlockendes Spielâ angesiedelt ist. Darüber hinaus zitiert er auch die Filme aus derselben Zeit, so etwa mit einer Kneipenschlägerei mit Klavieruntermalung, die an einen Buster Keaton- oder Marx Brothers-Film gemahnt. Ãber die solide Inszenierung hinaus weià George Clooney auch mit einigen Regieeinfällen zu überzeugen, etwa mit einer Sequenz, in der die Mitglieder seines Football-Teams den genau umgekehrten Weg zurücklegen, um sich der Mannschaft erneut anzuschlieÃen, den sie gegangen waren, als das Team zerfiel. âEin verlockendes Spielâ vermischt nicht nur mehrere Genres. Der Film lässt AuÃerdem Platz für eine ernsthafte Reflexion über den investigativen Journalismus, der ja in der früheren Regiearbeit George Clooneys âGood Night, and Good Luckâ im Mittelpunkt stand. |
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