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Jose GarcÃa Foto: Universal In den zwei letzten Spielfilmen der dänischen Regisseurin Susanne Bier âBrothers â Zwischen Brüdernâ (2004, siehe Filmarchiv) und âNach der Hochzeitâ (2006, siehe Filmarchiv) standen jeweils zwei Männer und eine Frau im Mittelpunkt. Mit einer geläufigen âDreiecksgeschichteâ hatten sie jedoch nichts gemeinsam. Diese Filme handelten vielmehr von zutiefst menschlichen Fragen: Einsamkeit, Schuld, Vergangenheitsbewältigung. Wesentlichen Anteil am künstlerischen Gesamteindruck sowohl bei âBrothers â Zwischen Brüdernâ als auch bei âNach der Hochzeitâ hatte das Drehbuch von Susanne Biers Landsmann Anders Thomas Jensen, einem der profiliertesten Filmschaffenden Europas. Nach der Oscarnominierung 2007 für âNach der Hochzeitâ erhielt die dänische Regisseure die Gelegenheit, zum ersten Mal in den Vereinigten Staaten Regie zu führen. Das Drehbuch zu ihrem ersten amerikanischen Filmprojekt âThings We Lost in the Fireâ stammt allerdings nicht vom dänischen Autor, sondern vom Amerikaner Allan Loeb. Die Hauptfiguren von âThings We Lost in the Fireâ sind erneut zwei Männer und eine Frau. In âBrothers â Zwischen Brüdernâ stellten die während einer Gefangennahme durch eine der Hauptfiguren erlittenen traumatischen Erlebnisse den Schicksalsschlag dar, der eine Lawine lostrat. In âNach der Hochzeitâ führte die unheilbare Krankheit eines der Protagonisten zur entscheidenden Wendung. Am Anfang von âThings We Lost in the Fireâ steht ebenfalls ein Unglück. Der Film beginnt mit einer Beerdigung, bei der ein schlecht gekleideter junger Mann auffällt. Mit einer ausgeklügelten Dramaturgie enthüllt der Film nach und nach die Ereignisse: Der liebevolle Familienvater Brian Burkes (David Duchovny) wird auf offener StraÃe erschossen, als er einer Frau zu Hilfe eilen will. Für seine Ehefrau Audrey (Halle Berry) bricht die Welt zusammen. Zur Beerdigung lädt sie den besten Freund ihres Mannes ein, eben den jungen Mann, der anfangs die Blicke auf sich gezogen hatte: Jerry Sunborne (Benicio del Toro) arbeitete früher als Rechtsanwalt, dann verfiel er dem Rauschgift. Er fiel immer tiefer, bis nur noch einer zu ihm hielt: Brian. Für die Freundschaft ihres Mannes zu Jerry hatte Audrey zwar jahrelang keinerlei Verständnis. Nun aber, als sie merkt, dass der Heroinsüchtige als Einziger in der ganzen Trauergesellschaft einen tiefen Schmerz empfindet, ändert sie ihre Meinung. Audrey baut sogar die Garage ihres Hauses um, und bietet Jerry an, dort zu wohnen. Anfangs scheint diese ungewöhnliche Situation die Chance zu bieten, damit Audrey ihre Trauer verarbeiten und Jerry sein Leben neu ordnen kann. Jerry wird allmählich sogar zu einem Ersatzvater für die zwei kleinen Kinder Brians. Aber gerade dies führt bei Audrey zu einem Konflikt, denn sie kann es nicht akzeptieren, dass Jerry den Platz ihres Mannes einnimmt. Wie in ihren früheren Filmen zeigt Regisseurin Bier in âThings We Lost in the Fireâ ein komplexes Geflecht von Emotionen und Gefühlen, denen sich die Protagonisten stellen müssen. Ihnen bleibt die Kamera immer sehr nah â wie bereits in âNach der Hochzeitâ sind die extremen Nahaufnahmen insbesondere der Augenpartien ein bevorzugtes Mittel, um ihre Empfindungen nach auÃen zu kehren. Erneut setzen Susanne Bier und ihr Kameramann Tom Stern gezielt die manchmal verwackelte Handkamera ein, um die subjektive Sicht ihrer Figuren zu verdeutlichen. Susanne Bier kann auf eine hervorragende schauspielerische Leistung von Halle Berry und Benicio Del Toro zählen, die ihre Trauerarbeit und ihre Leidensgeschichte überzeugend darstellen. Die Filmmusik von Johan Söderqvist und Gustavo Santaolalla unterstützt einfühlsam die leicht melancholische Stimmung. ââThings we lost in the fireâ ist Hollywood-Arthouse in Perfektion, ohne durch diesen Perfektionismus kalt und kalkuliert daher zu kommenâ, urteilt die Filmbewertungsstelle Wiesbaden bei der Verleihung des Prädikats âbesonders wertvollâ. Denn die dänische Regisseurin erzählt in ihrem Hollywood-Debüt empfindsam eine berührende Geschichte, ohne in Gefühlsduselei zu verfallen, ein Drama über Einsamkeit, Trauer und Verlust, über die Auseinandersetzung mit einem schweren Schicksalsschlag, das trotz allem einen Spalt der Hoffnung aufreiÃt. |
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