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José GarcÃa Foto: Sony Der 1953 geborene Steven Zaillian machte sich hauptsächlich als Autor von anspruchsvollen Drehbüchern (âZeit des Erwachensâ 1990, âSchindlers Listeâ 1993) einen Namen. Auf dem Regiestuhl nahm Zaillian bislang zweimal Platz: Im Jahre 1993 inszenierte er in âDas Königsspielâ (âSearching for Bobby Fisherâ) die Geschichte eines siebenjährigen Schachgenies. Im Jahre 1998 folgte âZivilprozessâ (âA Civil Actionâ), der vordergründig von einem komplizierten Rechtsstreit, im Grunde jedoch von Aufstieg und Fall eines sich zu einem groÃen Helden aufspielenden Rechtsanwalts handelte. Von Aufstieg und Fall eines vermeintlichen Helden handelt ebenso die dritte Regiearbeit Steven Zaillians, der auf Robert Penn Warrens mit dem Pulitzer Preis ausgezeichneten Roman basierende Spielfilm âDas Spiel der Machtâ (âAll The Kingâs Menâ). Der deutsche Titel des Filmes deutet bereits an, worum es Regisseur und Drehbuchautor Steven Zaillian geht: Wer da âobenâ in der Polit-Karriere steht, lässt sich auf ein Spiel ein, bei dem es keinen Platz mehr für Idealismus gibt. âDas Spiel der Machtâ zeichnet die kometenhafte Karriere des aus einfachen Verhältnissen stammenden Willie Stark (Sean Penn) nach. Stark tritt in die Politik ein, nachdem es bei dem Bau einer Schule wegen der korrupten Verhältnisse zu einem Unfall mit schlimmen Folgen gekommen ist. Mit Hilfe des zynischen Zeitungsjournalisten Jack Burden (Jude Law) lässt er sich zum Kandidaten für das Bürgermeisteramt von Mason City aufstellen. Der einflussreiche Tiny Duffy (James Gandolfini) erkennt das Potenzial Starks und sichert ihm seine Unterstützung für die Wahl zum Gouverneur des Staates Louisiana zu. Erst aber als der charismatische Redner begreift, dass er von der herrschenden Clique ausgenutzt wird, lässt Willi Stark seiner freimütigen Rede ungebremsten Lauf. Mittels einer schönen Montage setzt der Film die immer gröÃer werdende Zahl seiner Zuhörer ins Bild: Stark gewinnt daraufhin die Wahl zum Gouverneur von Louisiana. Er sagt dem Establishment den Kampf an. Das Establishment schlägt jedoch zurück. Angetrieben von Richter Irwin (Anthony Hopkins), Burdens Ziehvater, strebt der Senat wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder ein Amtsenthebungsverfahren gegen Stark an. Jack Burden soll nun in der Vergangenheit politischer Gegner und insbesondere seines Ziehvaters recherchieren, um bei ihnen âLeichen im Kellerâ zu finden. Der einst so idealistisch eingestellte Politiker Stark hat längst zu den von ihm ursprünglich verhassten Mitteln gegriffen. Leider postuliert der von Pawel Edelmann glänzend fotografierte, von Patrizia von Brandenstein detailgenau ausgestattete sowie mit Stars nur so gespickte Film die These, wonach derjenige, der mit Korruption und Verrat aufräumen will, letztendlich von ihnen eingeholt wird, allerdings eher, als dass er sie überzeugend in Szene setzt. Denn Regisseur Zaillian gelingt es kaum, die entscheidende Wendung des idealistischen Jedermanns zu einem Politiker darzustellen, der vom System zu den anfangs von ihm verabscheuten Mitteln gezwungen wird. Dies liegt einerseits an der verworrenen Dramaturgie von âDas Spiel der Machtâ, die nicht nur eine komplizierte Erzählstruktur mit hin- und herspringenden Vor- und Rückblenden besitzt, sondern auch ab der Mitte des Filmes die Erzählperspektive komplett wechselt: Steht in der ersten Hälfte von âDas Spiel der Machtâ Willie Stark im Mittelpunkt, so folgt die Handlung in der zweiten Hälfte des Filmes Jack Burden und dessen Nachforschungen, so dass sich das Schicksal des Journalisten in den Vordergrund drängt. Zur ungereimten, durch die rührselige Musik von James Horner ins Melodramatische abgleitenden Handlung von âDas Spiel der Machtâ kommt die unbefriedigende Schauspielerführung hinzu: Nach seinen grandiosen Auftritten in Clint Eastwoods âMystic Riverâ und Sydney Pollacks âDie Dolmetscherinâ liefert hier Sean Penn eine âentfesselteâ Darbietung, die indes auf Selbstdarstellung hinausläuft und seine Figur ins Lächerliche zieht. Auch Jude Law gelingt es kaum, dem Zuschauer Jack Burden als Charakter zu erschlieÃen, weil die moralischen Konflikte, die er austragen sollte, merkwürdig verschwommen bleiben. |
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