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José GarcÃa Foto: Fox Anno 1977 fand ein bei Bauern aufgewachsener Waisenjunge nach einem gefährlichen Abenteuer seinen Onkel und seine Tante von Bösewichtern ermordet vor. Luke Skywalkers Entscheidung war gefallen, die er dem ehemaligen Ritter verkündete: âIch möchte ein Jedi-Ritter werdenâ. Anno 2006 wiederholt ein Spielfilm diese Szene in verblüffend identischer Form: Ein elternlos aufgewachsener Junge kann nicht verhindern, dass sein Bauern-Onkel (zugegeben, die Tante fehlt) von Fieslingen ermordet wird. Eragon entschlieÃt sich an Ort und Stelle, sich von einem einstigen Drachenreiter ausbilden zu lassen. âEragon â Das Vermächtnis der Drachenreiterâ kopiert ungeniert die Handlung von âKrieg der Sterneâ, und reichert sie mit Elementen vornehmlich aus âDer Herr der Ringeâ an. Dass die Figuren andere Namen als in den Vorbildern tragen, kann nicht über diese Tatsache hinwegtäuschen. So heiÃen hier die Ungeheuer im Dienste des dunklen Herrschers Urgals. Allerdings sehen die Urgals nicht nur wie Orks aus âDer Herr der Ringeâ aus, sondern schmieden genauso wie Orks grässliche Waffen aus Metall. Und wenn der Gehilfe des bösen Imperators, der âSchlangenzungeâ aus âDer Herr der Ringeâ plagiatsverdächtig ähnlich sieht (hier heiÃt er Durza), den Urgals-Hauptmann tötet und durch einen anderen ersetzt, nimmt sich dies wie ein Remake der Szene aus, in der Lord Vader in âKrieg der Sterneâ den Hauptmann des Todessterns erwürgte und durch seinen Stellvertreter ersetzte. Die Aufzählung lieÃe sich problemlos fortsetzen: Die Drachenreiter, die mit Eragon ihre Rückkehr feiern, waren einst die Hüter der Republik, bis ein Verräter aus den eigenen Reihen alle Macht an sich riss und die Drachenreiter ausschaltete. Der Auserwählte ist wie Luke aus âKrieg der Sterneâ oder Frodo aus âDer Herr der Ringeâ ein einfacher Bauernjunge, der sich in seine Rolle als Held nur widerwillig einfindet. Selbstverständlich fehlt nicht die hübsche und streitbare Prinzessin, hier Arya genannt, die als eine Mischung aus den Elbenfrauen des Tolkien-Epos und âStar Warsâ-Prinzessin Leia angelegt ist. Den Schlusspunkt setzt erwartungsgemäà die Entscheidungsschlacht der Rebellen gegen das übermächtige Heer des dunklen Herrschers. Die Verfilmung des in den Vereinigten Staaten dem Vernehmen nach enorm erfolgreichen ersten Bandes der âEragonâ-Trilogie wurde, zumal in einem Jahr ohne âNarniaâ- oder âHarry Potterâ-Film und dank einer groÃangelegten Marketingkampagne, durchaus mit Spannung erwartet. Das Ergebnis kann jedoch nicht anders denn als enttäuschend bezeichnet werden. Was sich etwa daran zeigt, dass die Figuren, obwohl â oder gerade weil â sie bloÃe Blaupausen von aus anderen Epen bekannten Charakteren sind, dem Zuschauer merkwürdig fremd bleiben. Wenn sie nicht wie der junge Gefährte Murtagh einfach aus dem Nichts auftauchen oder wie Eragons Cousin Roran auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Bei âEragon â Das Vermächtnis der Drachenreiterâ führt zum ersten Mal Regie Stefen Fangmeier, der als Fachmann für Spezialeffekte gilt. Deshalb wundert es kaum, dass die eigentliche Hauptdarstellerin der weibliche Drache âSaphiraâ ist. Sie wurde vom in Neuseeland ansässigen Effektstudio WETA Digital im Computer animiert, das für die Spezialeffekte der âDer Herr der Ringeâ-Trilogie verantwortlich zeichnete. Umso erstaunlicher, dass selbst die Verbindung von Computeranimation und Realfilm selten gut funktioniert. Unter diesen Umständen kann der Zuschauer nur hoffen, dass ihm die Verfilmung weiterer âEragonâ-Abenteuer erspart bleibt. |
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