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José GarcÃa Foto: Sony Am boomenden Markt des Animationsfilms nehmen immer mehr groÃe Hollywoodstudios teil: Griff in den Zweierkampf zwischen Pixar/Disney (âFindet Nemoâ, âDie Unglaublichenâ, âCarsâ) und DreamWorks (âShrekâ, âMadagaskarâ, âAb durch die Heckeâ) zunächst einmal Twentieth Century Fox mit âIce Ageâ (2002) ein, dem unlängst âIce Age 2 â Jetzt tautâsâ (2006) folgte, so brachte Warner Bros. im Jahre 2004 Robert Zemeckisâ âDer Polarexpressâ sowie kürzlich John A. Davisâ âLucas der Ameisenschreckâ (2006) in die Kinos. Nun schaltet sich in die Konkurrenz um die heià begehrte Animationssparte ein weiteres groÃes Hollywoodstudio ein: Sony legt den ersten computeranimierten Film seiner eigens gegründeten Tochter âSony Pictures Animationâ vor: âJagdfieberâ (âOpen Seasonâ). âJagdfieberâ handelt vom zahmen Bären Boog, der in einer kleinen, beschaulichen US-amerikanischen Stadt von der Tierpflegerin Beth aufgezogen wird. In Beths Garage kann Boog ein ruhiges Leben führen mit Fernsehen, regelmäÃigen Mahlzeiten und einem Kuscheltier in einem gemütlichen Bett. Boog genieÃt darüber hinaus den Ruhm als Star von Beths stets gut besuchter Bärenshow im städtischen Amphitheater. Dieses allzu bequeme Leben in der Zivilisation scheint sich aber dem Ende zu neigen, denn Beth trägt sich mit dem Gedanken, den erwachsenen Grizzly endlich in die Wildnis zurückzubringen. Beths Entscheidung wird beschleunigt, nachdem Boog die Bekanntschaft des etwas ramponierten Hirsches Elliot gemacht hat. Elliot ist genau das Gegenteil von Boog. Nachdem der rotzfreche, extrovertierte Elliot zusammen mit dem Grizzlybären einen Laden demoliert hat, bleibt Beth nichts anderes übrig, als daraufhin trotz beginnender Jagdsaison Boog und den aufsässigen Hirsch im Wald auszusetzen. Allerdings bekommt der in der Zivilisation groÃgewordene Braunbär sein neues Leben kaum in den Griff, zumal weder er noch der angeblich so wildniserfahrene Hirsch mit besonders gutem Orientierungssinn gesegnet sind. Boogs geplanter Rückkehr in die Stadt zu seiner geliebten Beth steht allerdings Einiges im Weg, so etwa der Beginn der Jagdsaison. Boog sieht sich gezwungen, gemeinsam mit Elliot und einer Horde weiterer Tiere den Kampf gegen die Jäger und insbesondere gegen den fanatischen Shaw aufzunehmen. Animationstechnisch ist âJagdfieberâ durchaus gelungen. Die grafische Darstellung der Oberflächen, etwa der Tierfelle und des menschlichen Haars mit dem darauf fallenden Licht, sowie der Bewegungen steht dem hohen Niveau der Filmproduktionen von Pixar und DreamWorks in nichts nach. âJagdfieberâ besitzt darüber hinaus einen eigenen Zeichnungsstil: Von den niedlichen Kaninchen über die psychisch beschädigten Enten, die zickigen Stinktiere und die wehrhaften Eichhörnchen bis zum Dackel, der sich endlich von seinem Frauchen befreit â sie alle haben einen durchaus eigenständigen Charakter. Die durchaus positive Botschaft des Filmes mit ihrem Lobgesang auf die Freundschaft nebst leiser Zivilisationskritik leidet jedoch an den klischeebeladenen Hauptfiguren und an einer abgedroschenen Story. Teilweise bedingt durch Jürgen Vogel als Synchronstimme Elliots erinnert âJagdfieberâ unweigerlich an den deutschen Spielfilm âEin Freund von mirâ (siehe Filmarchiv): Zwei gegensätzliche Charaktere werden zu dicken Freunden. Die holzschnittartigen Figuren tragen dazu bei, dass sich das Gefühl einstellt, das alles bereits mehrfach in anderen Animationsfilmen gesehen zu haben. Obwohl âJagdfieberâ den jüngeren Zuschauern solide Unterhaltung bietet, die freilich von gewissen Drehbuchschwächen getrübt wird, verzichtet der erste Film von Sony Pictures Animation auf den Tiefgang etwa der Pixar-Filme âFindet Nemoâ oder âDie Unglaublichenâ. Dies liegt daran, dass die Pixar- Animationsschmiede bei aller animationstechnischer Perfektion das Drehbuch als wichtigsten Faktor, auch bei einem Animationsfilm, ansieht. Wird die technische Umsetzung an die erste Stelle gesetzt, so geraten Animationsfilme wie âJagdfieberâ zu kommerziellen Produkten von der Stange. |
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