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José GarcÃa Foto: Sony Pictures In Frank Capras Meisterwerk âIst das Leben nicht schön?â (âIt's a Wonderful Lifeâ, 1946) hadert der von James Stewart dargestellte George Bailey mit seinem Schicksal; sein Schutzengel hält ihn vom Selbstmord ab und zeigt ihm, was seine vermeintlich gescheiterte Existenz doch alles gewirkt hat. Eine modernisierte Version dieser moralischen Erzählung um eine zweite Chance im Leben erzählt nun Frank Coracis Komödie âKlickâ. Im Mittelpunkt von âKlickâ steht Architekt Michael Newman (Adam Sandler), der seiner bezaubernden Frau (Kate Beckinsale) und seinen liebenswerten Kindern leider kaum Zeit widmen kann, weil er von seinem Chef (David Hasselhoff) unter dem Vorwand, im international agierenden, gut laufenden Architekturbüro die Karriereleiter besonders schnell hinaufzuklettern, ausgebeutet wird. Die Ausgangslage â wie Familie und Beruf ausgerechnet in dem Augenblick, da beide Lebensbereiche die gröÃte Widmung fordern, miteinander vereinbart werden können â kommt dem Zuschauer aus unzähligen Spielfilmen bekannt vor. In âKlickâ haben sich allerdings die Drehbuchautoren etwas durchaus Originelles einfallen lassen: Auf der Suche nach einer Universal-Fernbedienung lernt Michael im Lager eines Kaufhauses einen exzentrischen Tüftler (Christopher Walken) kennen, der ihm ein Gerät in die Hand drückt, mit dem er sein Leben kontrollieren kann: Mit Hilfe dieser Fernbedienung kann Michael nicht nur etwa die Lautstärke seines Hundes einstellen. Damit lässt sich sein Leben darüber hinaus vor- und zurückspulen. Drückt er die âMakinf-Ofâ-Taste, so werden mit einem Audiokommentar versehene Szenen aus seinem bisherigen Leben einschlieÃlich eigener Geburt vorgeführt. Mittels eines Klicks mit der Fernbedienung kann Michael fortan all die unangenehmen Situationen in seinem Leben einfach im Schnellvorlauf erleben oder schlicht überspringen. Schon bald verfliegt jedoch die erste Euphorie über diese neugewonnene Macht, als sich das High-Tech-Gerät verselbständigt. Denn dieses Wunder der Technik merkt sich jeden von Michael getätigten Klick und programmiert selbstständig Michaels Leben weiter. Nun erlebt der Architekt in verschiedenen Varianten, wie sein Leben verlaufen würde, sollte er so weiterleben wie bisher. Weil Coracis Film auf die Bedeutung der Familie auf eine zeitgemäÃ-originelle Weise und ohne erhobenen Zeigefinger hinweist, hätte âKlickâ eine sympathische Komödie mit Tiefgang werden können, eine Art moderne Fassung von Capras âIst das Leben nicht schön?â Dass âKlickâ es jedoch nicht geworden ist, liegt an dem kruden Humor und den kindischen bis pubertären Witzen, die mit zunehmender Handlung überhand nehmen. Ob Michael den Pausenknopf der Universal-Fernbedienung dazu nutzt, dem neuen Mann seiner Frau vor versammelter Party-Gesellschaft die Hose herunterzuziehen oder seinem Chef ein paar Ohrfeigen zu verpassen, oder aber ein ums andere Mal der Familienhund ein übergroÃes Stofftier zu bespringen versucht, zeugt lediglich von der Einfallslosigkeit der Filmemacher. Der zu Beginn vorgelegte Rhythmus flacht mit zunehmender Dauer merklich ab, bis nur noch niveaulose Sexwitzchen übrig bleiben. Dadurch konterkariert Regisseur Frank Coraci in absolut unverständlicher Weise die an sich familienfreundliche Botschaft von âKlickâ. Was als Familienfilm konzipiert scheint, erweist sich als eine gut gemeinte, aber in ihrer herben Inszenierung schwerverdauliche Komödie. |
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