TKKG – DAS GEHEIMNIS UM DIE RÄTSELHAFTE MIND-MACHINE | TKKG – Das Geheimnis um die rätselhafte Mind-Machine
Filmische Qualität:   
Regie: Tomy Wigand
Darsteller: Jannis Niewöhner, Jonathan Dümcke, Lukas Eichhammer, Svea Bein, Hauke Diekamp, Jürgen Vogel, Ulrich Noethen, Jeanette Hain, Anna Hausburg, Heinrich Schafmeister
Land, Jahr: Deutschland 2005
Laufzeit: 117 Minuten
Genre: Literatur-Verfilmungen
Publikum: ab 6 Jahren
Einschränkungen: --
im Kino: 9/2006
Auf DVD: 3/2007


José García
Foto: Constantin

Kinderbücher gehören zu den bevorzugten Stoffen für Kinder- und Jugendfilme, sprechen sie doch eine große Fangemeinde an: rund die Hälfte der Kinderfilme besteht aus Filmadaptionen von Literaturvorlagen. Die seit 1979 erscheinenden „TKKG-Bücher“ gingen bislang mehr als 14 Millionen Mal in acht Sprachen über den Ladentisch. Mit mehr als 30 Millionen verkauften Hörspielkassetten und CDs hält der unter dem Pseudonym Stefan Wolf schreibende Autor darüber hinaus den Weltrekord in der Sparte „Jugendhörspiele“.

Die vier Buchstaben TKKG stehen für die vier Charaktere Tim (Jannis Niewöhner), den mutigen Anführer, Karl Vierstein (Jonathan Dümcke), den hochbegabten Erfinder, „Klößchen“ (Lukas Eichhammer), den dicken, tollpatschigen Schokoladenfabrikantensohn, sowie Gabi Glockner (Svea Bein), das freche blonde Mädchen. Nach dem Vorbild von Enid Bytons „Fünf Freunde“ erleben TKKG in der Jugendbuch-Serie „Ein Fall für TKKG“ Abenteuer, bei denen sie Kriminalfälle lösen, die Erwachsene überfordern.

Um einen solchen Kriminalfall geht es auch in der Realverfilmung „TKKG – Das Geheimnis um die rätselhafte Mind-Maschine“, bei dem Tomy Wigand, der im Jahre 2003 Erich Kästners „Das fliegende Klassenzimmer“ neu verfilmte (siehe Filmarchiv), Regie führt: Mit der Erfindung der so genannten, titelgebenden Mind-Maschine hat der 17-jährige Kevin den „Jugend forscht“-Hauptpreis gewonnen. Nun soll er seine Erfindung in der Schule vor Schülern und deren Eltern vorstellen: Die Maschine soll den Schülern helfen, ihre Hausaufgaben leichter zu bewältigen und ihre Leistungen beträchtlich zu steigern.

Bei der Veranstaltung verhält sich Kevin jedoch recht merkwürdig. Als seine Freundin Nadine auch noch spurlos verschwindet, mutmaßen vor allem Tim und Gaby, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Auch bei Kommissar Glockner (Jürgen Vogel), Gabys Vater, gegen immer mehr Vermisstenmeldungen ein: Innerhalb kürzester Zeit verschwinden etliche Kinder aus der Umgebung.

Durch ihre Nachforschungen kommen Tim, Karl, Klößchen und Gaby einem düsteren Wissenschaftler-Zirkel auf die Schliche, der mit Hilfe von Kevins Fertigkeiten das menschliche Hirn manipulieren will, und dabei skrupellos Kinder als Versuchskaninchen benutzt. Das Drehbuch enthält alle Elemente eines Thrillers.

Regisseur Wigand inszeniert es denn auch als Actionfilm, verlangsamt allerdings hie und da kindergerecht den Rhythmus. Eine besondere emotionale Note erhält der Film etwa, als TKKG ihren Vertrauenslehrer Jürgen Manek (Ulrich Noethen) verdächtigt, irgendetwas zu verheimlichen, oder gar in Kevins Machenschaften eingeweiht zu sein. Darüber hinaus besitzt er etwa im Klößchens wunderbar verschrobenen Chauffeur Georg (Heinrich Schafmeister) eine dieser schrulligen Nebenfiguren, die in keinem Kinderfilm fehlen darf. Außerdem bietet „TKKG – Das Geheimnis um die rätselhafte Mind-Maschine“ einige Animationssequenzen, um etwa einen Hackerangriff am Computer (Stichwort „Trojaner“) zu veranschaulichen.

Trotz dieser modernen Elemente enthält „TKKG – Das Geheimnis um die rätselhafte Mind-Maschine“ eine ganz zeitlose Botschaft, die auf den Buchautor Rolf Kalmuczak (so der wahre Name von Stefan Wolf) zurückgeht: „Ich bin sehr unmodern und predige den Jugendlichen in all meinen Publikationen immer wieder, dass vor der Belohnung die Mühe steht. Das Leben ist nicht als purer Spaß konzipiert; das war's noch nie und das wird auch nie so sein. Man muss sich eine solide Basis erarbeiten und nicht nur der schnellen Mark hinterher jagen.“

In einem Interview antwortet der Autor auf die Frage, ob die TKKG-Charaktere sein Idealbild der Jugend darstellt: „Ja, denn sie sind kritisch, aktiv, tolerant, und sie setzen Wertmaßstäbe, gegen die sie nicht verstoßen. Tim und seine Freunde würden nie unehrenhaft handeln, auch wenn's furchtbar unbequem für sie wäre.“
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