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JOSà GARCÃA Um die Gunst der Kleinen im Kino konkurrieren seit jeher Zeichentrick-und Animationsfilme â zurzeit etwa âIce Ageâ aus dem Hause Fox, âSpirit â Der wilde Mustangâ von DreamWorks sowie Disneys âLilo & Stitchâ. Um neue Filmstoffe in der hart umkämpften Sparte zu entwickeln, beschäftigen die grossen Studios ganze Scharen von Spezialisten. Bei so genannten âLive Actionâ-Filmen, also Streifen mit lebenden Schauspielern, greifen die Filmemacher vorzugsweise auf bewährte Kinderbücher zurück, so beispielsweise in Deutschland auf Erich Kästners grosse Erfolge, dessen Klassiker âPünktchen und Antonâ (Caroline Link, 1999) sowie âEmil und die Detektiveâ (Franziska Buch, 2001) in jüngster Vergangenheit neu verfilmt wurden. Anna Maria Geertruida Schmidt (1911â1995) besitzt in den Niederlanden einen ähnlichen Status als Kinderbuchautorin wie Kästner oder auch Astrid Lindgren. Gerade fürs Kino adaptiert wurde A.M. Geertruida Schmidts âMinoesâ (âDie geheimnisvolle Minuschâ), das in Holland seit dreissig Jahren als Kinderbuchklassiker gilt. Nachwuchsjournalisten Tibbe droht die Entlassung aus dem Lokalblatt im holländischen Städtchen Killendoorn. Denn seine Chefin zeigt sich nicht gerade erfreut darüber, dass er viel zu schüchtern ist, um interessante Storys zu recherchieren. Als er von seinem Arbeitgeber eine letzte Chance erhält, macht er die Bekanntschaft einer jungen Frau, die sich einfach Minusch nennt. Sie behauptet, eigentlich eine Katze zu sein, die plötzlich auf unerklärliche Weise in einen Mensch verwandelt worden sei. Minusch nutzt den Kontakt zu ihren Katzenfreunden, um Tibbe so gute Geschichten zu vermitteln, dass der junge Journalist zum Starreporter aufsteigt. Heikel wird es allerdings, als die Ermittler mit Samtpfoten auf brisante Neuigkeiten stossen: Der mächtige Industrielle Ellemeet, der in der Ãffentlichkeit gerne als wohltätiger Fabrikant auftritt, verfolgt insgeheim einen infamen Plan. Obwohl die Einstellungen, in denen mehrere Katzen zu sehen sind, am Computer zusammengesetzt wurden und die âLippensynchronisationâ der Vierbeiner ebenfalls computermanipuliert werden musste, machen diese Szenen lediglich fünf Minuten des Filmes aus. Nicht die Technik steht im Vordergrund von âDie geheimnisvolle Minuschâ, sondern eine Handlung, die auf zwischenmenschliche Beziehungen abzielt und Werte wie Solidarität und Freundschaft im Gegensatz zur Profitgier betont. Allerdings gelingt es dem Regisseur nicht, während des ganzen Filmes die Spannung aufrecht zu erhalten, obwohl sich die unerfahrenen Schauspieler sichtlich abmühen. An einen kurzweiligen, weil spritzig erzählten und pfiffig gespielten Film wie âPünkten und Antonâ kommt âDie geheimnisvolle Minuschâ daher nicht heran. |
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