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JOSà GARCÃA Foto: UIP Die Idee eines zaubernden-zauberhaften Kindermädchens ist alles andere als neu: im Jahre 1964 erzählte âMary Poppinsâ die wunderbare Geschichte der âNannyâ, die buchstäblich vom Himmel fällt. Mit âMary Poppinsâ erleben die Kinder richtige Abenteuer; andererseits verweist sie mit ihrer autoritären und zugleich kindergerechten Erziehung (âWenn ein Löffelchen voll Zucker bittre Medizin versüÃtâ) freilich die Kinder immer wieder in ihre Schranken. Die Geschichte der Nanny McPhee liest sich wie eine Neuauflage von âMary Poppinsâ, nur dass die Rasselbande, die sie bändigen soll, aus sieben statt aus zwei Kindern besteht. Erschwerend hinzu kommt es bei âNanny McPheeâ, dass die Mutter der sieben Brown-Kinder zu früh verstorben ist, so dass der überforderte Cedric Brown bereits 17 Kindermädchen engagiert hat, die eine nach der anderen von den ungezogenen Kindern in die Flucht geschlagen wurden. Bis eines Tages eine durch Warzen und einen übergroÃen Zahn entstellte Frau âaus heiterem Himmelâ kommend vor der Tür steht. Nanny McPhee (Emma Thompson) führt mit ihrem Zauberstock ein strenges Regiment ins Haus ein. Das besonders Interessante am pädagogischen Konzept der Nanny McPhee: sie nimmt die Kinder buchstäblich beim Wort. Wenn sie etwa nicht aufstehen wollen, dann sorgt sie mit ihrem Zauberstock dafür, dass sie in der Tat den ganzen Tag das Bett nicht verlassen können. Bald begreifen die Kinder, dass ihr SpäÃe an der neuen Nanny abprallen, ja dass sich diese Streiche gegen sie selbst wenden. Nach und nach gewinnt Nanny McPhee darüber hinaus auch das Herz der Kinder. Mit dieser Hauptstory ist ein weiterer Handlungsstrang mit dem âAschenputtelâ-Motiv verknüpft: Die Küchenmagd Evangeline (Kelly MacDonald), die die Brown-Kinder sehr mag und in den Hausherrn heimlich verliebt ist, wird zwar nicht über Nacht, aber doch noch zur feinen Dame, die kaum wiederzuerkennen sein wird. Obwohl die Handlung von âEine zauberhafte Nannyâ bei weitem nicht so abwechslungsreich wie die von âMary Poppinsâ ausfällt, beweist der Film ein ausgeprägtes Gespür für Erzählrhythmus. Dieses geht eindeutig auf das nach den in England sehr bekannten Kinderbüchern über âMatilda, die seltsame Kinderfrauâ (Christianna Brand) von Emma Thompson verfasste Drehbuch zurück. Damit übernimmt die bekannte englische Mimin nach âSinn und Sinnlichkeitâ (1995) zum zweiten Mal die Doppelfunktion Drehbuchautorin - Darstellerin. Für eine märchenhafte Stimmung sorgen die überaus bunten Bilder, bei denen auf Computeranimation (weitestgehend) verzichtet wurde, sowie die bis in die Nebenrollen hervorragend besetzten, teilweise überzeichneten Erwachsenen-Charaktere, etwa der reichen, tatterigen Erbtante oder der Heiratskandidatin, die Mr Brown bis zum Monatsende heiraten soll, will er nicht auf die bitter nötige Unterstützung durch die Erbtante verzichten. |
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