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JOSà GARCÃA Foto: timebandits films Im Jahre 2002 erzählte der britische Film âKick it like Beckhamâ von einer jungen Frau, die sich gegen die Traditionen ihrer aus Indien stammenden Familie in England behaupten musste, um ihren Traum einer FuÃballkarriere zu verwirklichen. Diese Grundkonstellation einer FuÃball spielenden Migrantin der zweiten Generation hat nun die in Istanbul geborene und in Hamburg aufgewachsene Regisseurin Buket Alakus für ihren zweiten Spielfilm âEine andere Ligaâ gewählt. Nur, dass in diesem Spielfilm der FuÃball eine Nebenrolle und der zwischenkulturelle Aspekt lediglich am Rande spielt. Als die 20-jährige Deutsch-Türkin Hayat (Karoline Herfurth) bei einem FuÃballspiel schwerer als zunächst angenommen verletzt wird, lautet die Diagnose: Brustkrebs. Die Therapie: Amputation einer Brust. âEine andere Ligaâ handelt denn auch von der Veränderung, die eine schwere Krankheit im Leben eines jungen Menschen von einem Augenblick auf den nächsten auslöst. Der FuÃball als harte Sportart dient Regisseurin Alakus als Metapher für den (Ãber-)Lebenskampf, den nun Hayat zu bestehen hat. Nach der Brustamputation scheint Hayats FuÃballkarriere vorbeizusein, zumal die Nebenwirkungen der von den Ãrzten verschriebenen Medikamente eine sportliche Betätigung so gut wie unmöglich machen. Weil sie ihr Vater (Thierry van Werveke) von ihrem bisherigen Club abgemeldet hat, bleibt Hayat nichts anderes übrig, als die Liga zu wechseln. Gegen den Willen ihres Vaters spielt sie nun in einem bunt zusammengewürfelten, multikulturellen Team, das vom jungen, in die Damenmannschaft strafversetzten Toni (Ken Duken) trainiert wird. Dass âEine andere Ligaâ unterschiedliche Genres vermischt, gibt dem Spielfilm eine gewisse Authentizität. Schwieriger wird es mit der Vermischung der Dramaturgie sowohl des Sportler- als auch des Teenagerfilms. Denn je weiter der Film voranschreitet, desto mehr rückt die Liebesgeschichte, die sich zwischen Hayat und Toni entwickelt, in den Vordergrund. Gleichzeitig gerät der Gedanke in Vergessenheit, dass die Protagonistin in ihrer schwierigen Situation gerade aus dem geliebten Sport neuen Lebensmut schöpft â trotz der übertriebenen Fürsorge ihres Vaters, gegen sie sich Hayat zu behaupten hat, und die für die zeitweilige Zerrüttung des bis dahin vertrauensvollen Verhältnisses zwischen Vater und Tochter sorgt. Gelingt es Buket Alakus trotz klischeehafter Elemente und einer allzu vorhersehbaren Handlung dank einer wohl dosierten Portion Humor zunächst einmal das ernste Thema mit Leichtigkeit anzusprechen, so gleitet âEine andere Ligaâ zum Schluss völlig ins Banale ab. Könnte das abschlieÃende Spiel der zwei völlig unterschiedlichen Frauenteams gegeneinander mit seinem gefühlsduseligen Abschluss noch als genretypisch verschmerzt werden, so wiegt es jedoch bei weitem schwerer, dass sich die Beziehung zwischen Toni und Hayat auf das bloà Körperlich-sexuelle immer mehr fixiert. Kein so weiches Licht, in das die Regisseurin diese Szene taucht, hilft über die Tatsache hinweg, dass Buket Alakus ein Menschenbild vermittelt, das die Liebe zwischen jungen Menschen auf ausschlieÃlich sexuelle Beziehungen reduziert. |
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