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JOSà GARCÃA Foto: universum film Hayao Miyazakis letzter Film âChihiros Reise ins Zauberlandâ (siehe Filmarchiv) gewann nicht nur als erster Animationsfilm überhaupt den Goldenen Bären bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2002, sondern setzte sich auch im Jahre 2003 gegen groÃe Produktionen der amerikanischen Studios bei der Vergabe des Oscars als Bester Animationsfilm durch. Darüber hinaus wird im September 2005 Hayao Miyazaki als erster Regisseur von Animationsfilmen mit dem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk anlässlich der Internationalen Filmfestspiele Venedig ausgezeichnet werden. Neben dem groÃen Detailreichtum in der Zeichnung bestach âChihiros Reise ins Zauberlandâ durch gelungene Charaktere, wozu der mysteriöse Haku, der sich in einen Drachen verwandeln kann, oder auch die Hexe Yubaba gehörten. Sie trugen dazu bei, aus âChihiros Reise ins Zauberlandâ ein Meisterwerk für wirklich alle Generationen zu machen. Im neuen Animationsfilm Hayao Miyazakis âDas wandelnde Schlossâ begegnet der Zuschauer einigen Figuren, die an die Charaktere erinnern, welche die zehnjährige Chihiro bei ihrer âReise ins Zauberlandâ traf, etwa der Hexe oder auch dem Jungen, der sich in den Vogel verwandelt. Allerdings verfilmt Hayao Miyazaki mit âDas wandelnde Schlossâ â der in Japan bis Anfang Mai bereits 14 Millionen Kinobesucher zählen konnte â den Roman âSophie im Schloss des Zauberersâ (âHowls Moving Castleâ) der britischen Schriftstellerin Diana Wynne Jones aus dem Jahre 1986. Deshalb wurde die Welt, in der âDas wandelnde Schlossâ angesiedelt ist, dem Erscheinungsbild mitteleuropäischer Städte mit Fachwerkhäusern und Landschaften nachempfunden. Die europäische Musik unterstützt noch den mitteleuropäischen Eindruck des Produktionsdesigns. Im Mittelpunkt von Miyazakis neuem Film steht die 18-jährige Sophie, die im Hutgeschäft ihres verstorbenen Vaters arbeitet. Bei einem Ausflug in die Stadt trifft sie zufälligerweise auf den Zauberer Hauro, einen attraktiven jungen Mann, der sie vor zudringlichen Soldaten in Schutz nimmt, und in den sich Sophie verliebt. Nachdem jedoch das Mädchen von der âHexe aus dem Niemandslandâ in eine alte Frau verwandelt wird, macht sie sich auf die Suche nach Hauro, um den Fluch der Hexe rückgängig zu machen. Sophie findet Hauros âwandelndes Schlossâ, in dem sie sich mit Hauros kindlichem Assistenten Markl und dem Feuer-Teufel Calcifer anfreundet, der Sophie in ihre ursprüngliche Gestalt zurück zu verwandeln verspricht, wenn sie das Geheimnis des Paktes zu lüften vermag, der Calcifer an Hauro bindet. Miyazaki zeichnet erneut mit viel Liebe zum Detail eine fantasievolle Welt, die Motive aus japanischen und europäischen Zaubergeschichten und Märchen in einer Mischung aus realistischer und fantastischer Zeichnung wirkungsvoll kombiniert. So erlaubt etwa die magische Tür des wandelnden Schlosses, unvermittelt von einer Realität in eine andere zu wechseln. Mehr aber als durch seine Optik überzeugt âDas wandelnde Schlossâ allerdings erneut durch seine Charaktere, die stets überaus komplex anmuten: Im Körper der 90-jährigen alten Frau bleibt Sophie innerlich ein junges Mädchen, die Vogelscheuche âRübeâ entpuppt sich als verzauberter Prinz. Die komplizierteste Figur indes ist Hauro, der sich nicht nur in einen Vogel verwandeln kann, sondern auch in unterschiedlichen Gestalten auftritt. Nicht nur im Spiel der doppelbödigen Figuren erinnert die solide inszenierte Geschichte an den früheren Film Miyazakis. Beide stellen nicht nur ein Plädoyer gegen den Werteverfall und den Verlust von Traditionen dar. Darüber hinaus erzählen sie von der Kraft der Liebe, kraft derer ein junges Mädchen einen Jungen von einem Fluch erlöst â und dadurch zu sich selbst zurück findet. |
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