STAN & OLLIE | Stan & Ollie
Filmische Qualität:   
Regie: Jon S. Baird
Darsteller: Steve Coogan, John C. Reilly, Nina Arianda, Shirley Henderson, Danny Huston, Rufus Jones
Land, Jahr: USA 2018
Laufzeit: 98 Minuten
Genre:
Publikum: ab 12 Jahren
Einschränkungen: --
im Kino: 5/2019
Auf DVD: 9/2019


José García
Foto: SquareOne

Sie traten zwischen 1927 und 1950 in mehr als 100 Filmen auf, wobei mehr als die Hälfte Kurzfilme waren, die in der klassischen Kinozeit als Vorprogramm eingesetzt wurden. Stan Laurel und Oliver Hardy - Stan & Ollie oder auch "Dick und Doof" - wurden neben den Marx-Brothers (Filme: 1929-1949) die bekanntesten Komiker im klassischen Studio-Hollywood der dreißiger und vierziger Jahre.

Drehbuchautor Jeff Pope und Regisseur Jon S. Baird erzählen in ihrer Filmbiografie "Stan & Ollie" nach einem kurzen Ausschnitt aus ihrer besten Zeit 1937, als nach Unstimmigkeiten im Umgang mit den Studios das Duo für einige Zeit auseinandergeht, insbesondere von der England-Tour, die Stan Laurel (Steve Coogan) und Oliver Hardy (John C. Reilly) 1953 unternahmen. Ihre Filmzeit war schon zu Ende, weswegen sie zu Beginn der Tour vor leeren Zuschauerränge auftreten.

Sie geben aber nicht auf. Stan hört nie auf, neue Gags zu entwickeln, die Werbung für die Tour zündet endlich. Aber die Unstimmigkeiten der Vergangenheit tauchen wieder auf, wozu auch ihre Frauen Lucille (Shirley Henderson) und Ida (Nina Arianda) kräftig beitragen - die Tournee wird zu einer Bewährungsprobe für ihre Freundschaft.

Von Freundschaft handelt "Stan & Ollie" ganz besonders. Der Film bietet einen Einblick in das Privatleben des Komiker-Duos, wobei er auf das große Talent Stan Laurels einen besonderen Akzent legt. Steve Coogan und John C. Reilly trumpfen in ihrer jeweiligen "Doppelrolle" auf. Denn sie verkörpern sowohl die "privaten" Stan Laurel und Oliver Hardy als auch die Leinwand- und Bühnenfiguren "Stan & Ollie". Dies wiegt die Schwächen im Drehbuch auf, das sich teilweise repetitiv ausnimmt, und erst gegen Ende wieder Fahrt aufnimmt. Noch eins verdeutlicht der Film: Das Einstudieren der leichtfüßig erscheinenden, scheinbar dem Augenblick spontan entstammenden Sketche bis in die Details hinein erfordert viel Arbeit - das wussten etwa auch Karl Valentin ("Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit") oder Loriot.
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