BLUEPRINT | Blueprint
Filmische Qualität:   
Regie: Rolf Schübel
Darsteller: Franka Potente, Ulrich Thomsen, Hilmir Snaer Gudnason, Katja Studt, Wanja Mues
Land, Jahr: Deutschland 2003
Laufzeit: 110 Minuten
Genre: Dramen
Publikum: ab 16 Jahren
Einschränkungen: X -


JOSÉ GARCÍA
Foto: Universal

In einer „nahen Zukunft“ lässt sich die brillante Pianistin und Komponistin Iris Sellin (Franka Potente), nachdem sie an Multipler Sklerose erkrankt ist, eine mit ihrem Erbgut ausgestatteten Eizelle einpflanzen. Aus der Schwangerschaft wird ihre geklonte Tochter Siri (Franka Potente in einer Doppelrolle) geboren. Siri besitzt nicht nur eine verblüffende Ähnlichkeit mit der „Mutter“; sie „erbt“ auch deren musikalisches Talent. Als die junge Siri jedoch erfährt, dass sie ein Klon ihrer Mutter ist, erleidet sie einen Schock. Siri macht sie mit ihrem bisherigen Leben Schluss, und versucht in der Einsamkeit Kanadas, zu sich selbst zu finden.

Die Spiegelbildlichkeit, die sich in den Namen der Protagonistinnen Iris-Siri äußert, setzt Regisseur Rolf Schübel in seiner Inszenierung fort: In einer ganzen Reihe Szenen werden Spiegel als Metapher eingesetzt. Doch dieses dem eigentlichen Sujet entsprechende visuelle Konzept weicht einem konventionellen Drehbuch, das zugunsten einer dramatischen Mutter-Tochter-Beziehung die menschlichen und ethischen Implikationen des Klonens von Menschen in den Hintergrund treten lässt. So erweist sich „Blueprint“ als ein Film über den Versuch einer Tochter, der Umklammerung ihrer dominanten Mutter zu entkommen. Trotz seiner sexuellen Permissivität vermag das solide Drama vor allem wegen der hohen Darstellungskunst Franka Potentes in der Doppelrolle zu fesseln.
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