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José GarcÃa Foto: SquareOne Joe (Jonathan Pryce) und Joan Castleman (Glenn Close) sind schon lange nicht nur verheiratet, sondern auch ein eingespieltes Team: Sie kümmert sich um das Praktische, damit er sich dem Schreiben von Bestsellern widmen kann. Eines Nachts reiÃt die beiden ein Anruf aus dem Schlaf: Joe hat den Literatur-Nobelpreis gewonnen. Schnell wird eine Feier in Freundeskreis organisiert, bei der auch der um die Anerkennung des Vaters ringende und wohl deshalb übelgelaunte Sohn David (Max Irons) erscheint. Auf dem Weg zur Preisverleihung nach Stockholm taucht im Flugzeug Journalist Nathaniel Bone (Christian Slater) auf, der unbedingt eine autorisierte Castleman-Biografie schreiben will. Als Joe wieder einmal hinter einer jungen Frau her ist, kann Joan nicht mehr: Sie droht, Joe zu verlassen. Der schwedische Regisseur Björn Runge streut in die Anfang der 1990er angesiedelten Rahmenhandlung immer wieder Mitte der 1950er Jahre liegende Rückblenden ein, die den Beginn von Joes und Joans Liebesgeschichte beleuchtet, wobei die junge Joan von Glenn Closes Tochter Annie Starke dargestellt wird. Zwar wirkt das Drehbuch etwas eindimensional, weil interessante Handlungsnebenstränge ? etwa um Sohn David ? kaum ausgebaut werden. Dennoch überstrahlt Glenn Closes Darstellung diese Schwächen der sonst soliden Regieführung. "Die Frau des Nobelpreisträgers" steht und fällt mit seinen Protagonisten, vor allem mit Closes herausragender Schauspielkunst. Ihre Gestik und Mimik verrät das Wechselbad ihrer Gefühle, wenn sie wie immer unbeachtet im Schatten ihres groÃen Mannes steht. Runges Film handelt nicht nur von den Beziehungen in einer Jahrzehnte andauernden Ehe. Er ist auch ein Plädoyer für ein partnerschaftliches Mann-Frau-Verhältnis, das sich leiser als die im Kino in letzter Zeit üblich gewordenen feministischen Manifeste ausnimmt, das aber deshalb umso wirkungsvoller ausfällt. |
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