UNGLAUBLICHE REISE DES FAKIRS, DER IN EINEM KLEIDERSCHRANK STECKTE, DIE | The Extraordinary Journey of the Fakir
Filmische Qualität:   
Regie: Ken Scott
Darsteller: Dhanush, Erin Moriarty, Bérénice Bejo, Barkhad Abdi, Gérard Jugnot, Ben Miller, Abel Jafri, Sarah-Jeanne Labrosse, Kay Greidanus, Amruta Sant
Land, Jahr: Frankreich, USA, Belgien 2018
Laufzeit: 100 Minuten
Genre:
Publikum: ab 6 Jahren
Einschränkungen: --
im Kino: 12/2018


José García
Foto: SquareOne

Wie schon der schwedische Roman und Film "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" basiert der Film mit ähnlich komplexen Relativsatz-Titel "Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Kleiderschrank feststecke" auf einem (fast) gleichnamigen, 2013 erschienenen Roman. Beiden gemeinsam ist ebenfalls die Weltreise, die der jeweilige Protagonist unternimmt. Hier ist Aja (Dhanush), der nach dem Tod der Mutter nach Paris reist, um dort eine Urne mit ihrer Asche zu begraben sowie seinen Vater — einen Franzosen — zu finden.

In Paris lernt er Marie (Erin Moriarty) kennen und lieben. Zum Rendezvous am Eiffelturm schafft es Aja leider nicht mehr, weil er bei Ikea in einem Schrank einschläft, der dann nach London verfrachtet wird. Auch wenn Aja sofort nach Paris zurück möchte, führt sein Weg über eine Weltreise mit Etappen in Rom, wo ihm die Schauspielerin Nelly (Bérénice Bejo) hilft, und in Lybien, wo er dem somalischen Flüchtling Wiraj (Barkhad Abdi) wieder begegnet.

Auch wenn der Film kaum Originalität beanspruchen kann, überzeugt die farbenfrohe, mit "Bollywood"-Einlagen angereicherte Komödie von Ken Scott insbesondere durch Ajas Lebensbejahung. Der junge Mann mit dem entwaffnend guten Herzen erbte von seiner Mutter eine gute Portion Optimismus, der ihm etwa das Überleben auf der Straße ermöglichte.

Ähnlich "Slumdog Millionär" baut Scott in die Rahmenhandlung immer wieder Rückblenden über Ajas Leben ein. Als mit einer Liebesgeschichte, die zu Ende zu sein scheint, ehe sie begonnen hat, angereichertes, abenteuerliches Märchen überzeugt "Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Kleiderschrank feststecke". Die Nebenhandlung mit den Flüchtlingen, so naiv-märchenhaft sie dargestellt wird — oder eben gerade deshalb — geht allerdings daneben.
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