MEINE TEUFLISCH GUTE FREUNDIN | Meine teuflisch gute Freundin
Filmische Qualität:   
Regie: Marco Petry
Darsteller: Emma Bading, Janina Fautz, Emilio Sakraya, Ludwig Simon, Samuel Finzi, Oliver Korittke, Alwara Höfels, Axel Stein, Johann von Bülow
Land, Jahr: Deutschland 2018
Laufzeit: 99 Minuten
Genre:
Publikum: ab 12 Jahren
Einschränkungen: --
im Kino: 6/2018
Auf DVD: 12/2018


José García
Foto: Wild Bunch

Im Gewand eines Teenie-Films erzählt Drehbuchautor und Regisseur Marco Petry eine Geschichte, die an C.S. Lewis´ "Dienstanweisungen für einen Unterteufel" erinnert: Basierend auf dem 2013 erschienenen Roman "How to be really bad" von Hortense Ullrich handelt "Meine teuflisch gute Freundin" von Lilith (Emma Bading), die sich als Teenager-Tochter des Teufels (Samuel Finzi) durchsetzt, damit ihr Vater sie in die Welt schickt. Ihr Auftrag: Eine Gleichaltrige zum Bösen zu verführen. Da hat aber Liliths Vater einen echt harten Brocken für ihre Prüfung gewählt. Denn Greta (Janina Fautz) scheint keinerlei Boshaftigkeit zu kennen, obwohl sie in der Schule insbesondere wegen ihres Aussehens von ihren Mitschülern ganz schön lächerlich gemacht wird. Greta kennt nicht einmal die eine unter den sieben Hauptsünden, die heute so verbreitet sind, den Neid. Lilith muss sich einen ganz fiesen Plan einfallen lassen, um die Dienstanweisungen ihres Vaters zu befolgen. Womit Lilith aber nicht gerechnet hat: Als sie den neuen Mitschüler Samuel (Ludwig Simon) scheint ihre Mission ganz schön gefährdet zu sein. Denn: "Verliebte Teufel sind nicht zu gebrauchen".

Eigentlich nimmt sich Marco Petrys Film wie eine typische "Coming-of-Age"-Komödie aus: Schule, Kinder-Eltern-Beziehungen, die erste Liebe ... all diese Elemente gehören zu einem solchen Film über das Erwachsenwerden dazu. Von einem durchschnittlichen Film aus diesem inzwischen sehr verbreiteten Genre heben "Meine teuflisch gute Freundin" nicht nur das originelle Drehbuch mit witzigen Dialogen und lustigen Einfällen sowie die gut getimte Regie ab, sondern auch die gut aufgelegten Darsteller. Dass die Charaktere richtig überzeichnet sind - und bei Gretas strickender Mutter (Alwara Höfels) und Gitarre spielendem Vater (Oliver Korittke) sie hart am Klischee der Öko-Eltern vorbeischrammen - gehört ebenfalls zu den Stärken von Petrys Film. Auf den ersten Blick eher oberflächlich, drängen sich die Anknüpfungspunkte an C.S. Lewis? Schrift jedoch auf. Vielleicht ist Lilith einfach auch ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=u_vHwdlslYU
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