NACH EINER WAHREN GESCHICHTE | D´après une histoire vraie
Filmische Qualität:   
Regie: Roman Polanski
Darsteller: Emmanuelle Seigner, Eva Green, Vincent Perez, Josée Dayan, Camille Chamoux, Brigitte Roüan, Dominique Pinon
Land, Jahr: Frankreich, Belgien, Polen 2017
Laufzeit: 100 Minuten
Genre: Thriller
Publikum: ab 16 Jahren
Einschränkungen: --
im Kino: 5/2018
Auf DVD: 10/2018


José Garcia
Foto: Studiocanal

Mit "Nach einer wahren Geschichte" verfilmt der inzwischen 85-jährige Roman Polanski den autobiographisch gefärbten, gleichnamigen Roman der französischen Autorin Delphine de Vigan: Die Pariser Autorin Delphine (Emmanuelle Seigner) tourt durch Frankreich, um ihren Roman über ihre Mutter zu promoten, der vor allem bei Frauen sehr gut ankommt. Plötzlich steht vor ihr eine schöne junge Frau, Elle (Eva Green). Es kommt zu weiteren Begegnungen ? Elle übernimmt immer mehr Aufgaben für Delphine, die an einer Schreibblockade leidet. Das kommt der Schriftstellerin ziemlich recht, da ihr Lebensgefährte, der bekannte Fernsehjournalist François (Vincent Perez), zu einer längeren USA-Reise aufbrechen muss, um mehrere Autoren zu interviewen. Elle überredet Delphine dazu, dass sich beide in das Landhaus der Schriftstellerin zurückziehen. Dort erkrankt Delphine, deren Gesundheitszustand sich zusehends verschlechtert, obwohl sie anscheinend von Elle liebevoll gepflegt wird.

Autofiktion nannte eine Rezensentin Delphine de Vigans Roman, denn er bewegt sich zwischen dem Erlebten und dem Imaginierten. Dadurch kreist "Nach einer wahren Geschichte" im Grunde um die Frage nach der eigentlichen Arbeit eines Autors, nach dessen Inspirationsquelle. Sowohl die Bildsprache als auch die Dramaturgie entsprechen den Gepflogenheiten eines Thrillers. Die einen Tick zu aufdringliche Filmmusik von Alexandre Desplat unterstützt diesen Charakter noch. Die beiden Protagonisten verleihen ihren Figuren die gewünschte Temperatur: Emmanuelle Seigner als depressiv-instabile Autorin, Eva Green als abgründig-undurchsichtige Femme fatale. Dennoch verschenkt Roman Polanski, der nicht nur Regie führt, sondern auch das Drehbuch zusammen mit dem erfahrenen Autor Olivier Assayas verfasste, die Spannung eines Thrillers. Das liegt teilweise an der Langsamkeit, mit der Polanski inszeniert. Sie schafft keine Spannung, sondern eher zu viele Leerlauf. Darüber hinaus nimmt sich die finale Wendung, die sich auch noch viel zu früh ankündigt, nicht besonders originell aus.

Trailer zum Film:
https://www.youtube.com/watch?v=K_QSZttDKWU
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