ISLE OF DOGS - ATARIS REISE | Isle of Dogs
Filmische Qualität:   
Regie: Wes Anderson
Darsteller:
Land, Jahr: USA, Deutschland 2018
Laufzeit: 100 Minuten
Genre:
Publikum: ab 6 Jahren
Einschränkungen: --
im Kino: 5/2018
Auf DVD: 10/2018


José Garcia
Foto: Fox

Japan, 20 Jahre in der Zukunft. In der fiktiven Stadt Megasaki gibt es einfach zu viele Hunde. Als auch noch eine Hundegrippe dazu kommt, lässt Bürgermeister Kobayashi alle Hunde auf eine entfernte Insel bringen, die "Isle of Dogs", die allerdings die Müllkippe der Stadt ist. Als ersten Hund schickt Kobayashi Spots, den Wachhund seines Adoptivkinds Atari, in die Verbannung. Aber der 12-jährige Atari ist ein genialer Erfinder, und so schafft er es auf die Insel zu kommen, um Spots zu suchen. Zum Glück erhält Atari bei seiner abenteuerlichen Suchaktion auf der Insel der Hunde Unterstützung von Rex, King, Duke, Boss und Chief, die zwar kein Japanisch sprechen, aber trotzdem beschließen, dem Jungen zu helfen. Atari bekommt aber auch Hilfe von einer amerikanischen Schülerin, die sich einfach in den Jungen "verguckt" hat.

Wes Anderson setzt nach "Der fantastische Mr. Fox" erneut die Stop-Motion-Technik ein. Wieder einmal wird die Handschrift des Regisseurs an den leicht abgehakten Bewegungen sowie an der mimischen Ausdrucksstärke erkennbar. Allerdings ist die Technik fließender geworden. Dabei verwendet Anderson aber auch comic-typische Elemente, etwa Staubwirbel, wenn es zu Rudelkämpfen kommt. In "Isle of Dogs" sprechen die Hunde Deutsch (im Original Englisch), die Menschen hingegen japanisch. Der Regisseur lässt diese Passagen im Original ohne Untertitel. Der Zuschauer erhält so die Freiheit, die Dialoge anhand der Gestik und Mimik zu interpretieren. Natürlich mutet eine Müllinsel als Verbannungsort für Hunde kaum realistisch. Aber die Filme von Wes Anderson - so zuletzt "Grand Budapest Hotel" - spielten immer in einer eigenen Welt. Auch wenn die Handlung an sich einfach gestrickt ist, überraschen Anderson und seine Mit-Drehbuchautoren mit immer wieder neuen Wendungen, und vor allem mit einer ausgesuchten Charakterzeichnung. Der Trommler-Soundtrack von Filmkomponisten Alexandre Desplat treibt die Handlung immer wieder voran.

"Isle of Dogs - Ataris Reise" eröffnete den diesjährigen Berlinale-Wettbewerb. Wes Anderson erhielt den Silbernen Bären für die Beste Regie.
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