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JOSà GARCÃA Foto: Columbia TriStar Film ![]() âBig Fish â Der Zauber, der ein Leben zur Legende machtâ, der neue Spielfilm des eigensinnigen Regisseurs Tim Burton, der sich mit überwiegend düsteren, aber stets bildgewaltigen Spielfilmen (âBatmanâ 1989, âEdward mit den Scherenhändenâ 1990, âEd Woodâ 1994, âSleepy Hollowâ 1999) einen Namen machte, stellt bei der Umsetzung des gleichnamigen Romans von Daniel Wallace, der anlässlich des Filmstarts im Knaur Taschenbuch Verlag neu aufgelegt wurde, neue MaÃstäbe in Sachen visuelle Umsetzung einer Vorlage. Der Spielfilm âBig Fishâ erzählt von einer schwierigen Vater-Sohn-Beziehung: Will Bloom hat sich ausgerechnet am Tage seiner Hochzeit mit seinem Vater Edward überworfen, so dass sie drei Jahre lang kein Wort miteinander gewechselt haben. Erst als der alte Herr im Sterben liegt, unternimmt Will einen letzten Versuch, herauszufinden, wer eigentlich sein Vater ist. Denn zeit seines Lebens hat Will nur legendenhafte Anekdoten und kaum zu glaubende Geschichten aus seines Vaters Vergangenheit gehört. In seinen letzten Tagen lässt Edward sein Leben Revue passieren, und dieses hört sich absolut fantastisch an. Denn nach seiner Erzählung wurde Edward schon als junger Mann in seiner Heimatstadt in den Südsaaten zu einem Held, als er einen vier Meter groÃen Riesen zähmte, der die Bevölkerung terrorisierte. Zusammen mit dem seelenverwandten Riesen â die beiden waren in seinen Worten âein groÃer Fisch in einem kleinen Teichâ â brach er in die groÃe weite Welt auf. Ihre Reise führte sie zunächst in ein idyllisches Städtchen namens Spectre, später zu einem Zirkus, dessen Direktor sich als Werwolf entpuppte, aber auch den Namen der Frau kannte, die für Edward bestimmt war: Sandra, deren Herz er mit einem rekordverdächtigen Blumengeschenk eroberte. Edward machte Karriere als Geschäftsmann, baute der zarten Jenny, die er als Kind in Spectre kennen gelernt hatte, ihr Haus wieder auf â und deckte schlieÃlich das Geheimnis des titelgebenden groÃen Fisches auf. Der Struktur von Daniel Wallaces Roman folgend unterbricht Regisseur Tim Burton die Rahmenhandlung der Vater-Sohn-Beziehung immer wieder, um mittels Rückblenden unterschiedliche, nicht immer chronologisch aufgebaute Episoden aus Edwards Leben in farbenfrohe Bilder umzusetzen. Das Drehbuch von John August erweitert die literarische Vorlage â die Zirkus-Episode ist beispielsweise im Roman nicht enthalten â, schafft indes bei aller episodenhafter Fragmentierung eine bemerkenswerte erzählerische Einheit, wozu auch die stimmige, zauberhaft-unbeschwerte Musik von Danny Elfman in groÃem MaÃe beiträgt. Obwohl âBig Fishâ bis in die Nebenrollen hervorragend besetzt ist, drängen diese groÃartigen Schauspieler â Helena Bonham Carter, Danny DeVito, Steve Buscemi â die Hauptdarsteller nicht in den Hintergrund. Die Doppelbesetzungen von Wills Eltern â Ewan McGregor als junger, Albert Finney als alter Edward Bloom, sowie Alison Lohman als junge und Jessica Lange als alte Sandra Blomm â erweisen sich als besonders glaubwürdig, ist die äuÃere Ãhnlichkeit des jeweiligen Schauspielerpaares doch verblüffend. Mit âBig Fishâ legt Tim Burton eine wunderschöne Komödie über die Träume, die ein Leben ein aufregendes Abenteuer werden lassen, aber auch über Familie, eheliche Treue und die Liebe vor. Wie Tim Burton es verstanden hat, diese Story ins Bild zu setzen, geht indes weit über den Begriff âBebilderungâ und âAdaptionâ einer literarischen Vorlage hinaus: in âBig Fishâ entfacht er ein grandioses Feuerwerk der Fantasie. |
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