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José Garcia Foto: Tiberius Film Als "grotesker Krimi" könnte der diese Woche im Kino anlaufende US-amerikanische Film "Criminal Activities" bezeichnet werden. Allerdings versucht hier Regisseur Jackie Earle Haley in keinem Augenblick von seinem groÃen Vorbild abzuweichen: Nicht nur weil John Travolta eine der Hauptrollen spielt, lehnt sich "Criminal Activities" an Quentin Tarantinos Meisterwerk des absurden Thrillers "Pulp Fiction" allzu offensichtlich an. Dass hier etwa der von Travolta verkörperte Eddie Macbeth zitiert, erinnert an die scheinbar tiefgründigen Dialoge der Gangster in "Pulp Fiction". Deshalb sieht Jackie Earle Haleys Regiedebüt auch wie ein Thriller aus den Neunzigern aus. Interessant dabei ist es jedoch, dass das Drehbuch von dem 1977 verstorbenen Robert Lowell stammt, der lediglich dieses eine Drehbuch verfasste, und zwar anderthalb Jahrzehnte vor Tarantinos Regiedebüt ?Reservoir Dogs? (1992) und 17 Jahre vor ?Pulp Fiction? (1994). "Criminal Activities" erzählt von vier ehemaligen Klassenkameraden, die bei der Beerdigung eines gemeinsamen Freundes einen Plan aushecken, der sie steinreich machen soll. Zach (Michael Pitt), Warren (Christopher Abbott) und Noah (Dan Stevens) lassen alte Zeiten Revue passieren, als Bryce (Rob Brown) zu ihnen stöÃt. Zwar wird er von den drei anderen nicht ganz als zu ihnen zugehörig angesehen, aber Bryce macht den drei Freunden einen Vorschlag, den sie kaum anlehnen können. Er habe einen natürlich nicht ganz legalen Insidertipp bekommen: Mit einer Investition von 200 000 Dollar würden sie an der Börse das ganz groÃe Geld machen. Ein paar Wochen später erweist sich der Insidertipp aber als glatte Fehlinvestition. Weil sich die ehemaligen Klassenkameraden das Geld beim örtlichen Gangsterboss Eddie (John Travolta) besorgt hatten, müssen sie sich jetzt auf dessen Vorschlag einlassen, und den Neffen eines konkurrierenden Mafiabosses entführen. Die Möchtegern-Gangster geraten dadurch in eine Gewaltspirale mit unvorhersehbaren Folgen. An sich betrachtet ist "Criminal Activities" ein solide konstruierter Thriller, bei dem insbesondere Michael Pitt und Dan Stevens überzeugen. Das Problem besteht jedoch in seiner mangelnden Originalität. Selbst die überraschende Schlusswendung schielt allzu offensichtlich auf "Die üblichen Verdächtigen" (Bryan Singer, 1995). Der scheint vielmehr bestrebt, sich an seine groÃen Vorbilder anzulehnen. |
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