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José GarcÃa Foto: dcm Der Dokumentarfilm von Mathew Heineman âCartel Landâ konzentriert sich auf den Widerstand, der auf beiden Seiten der mexikanisch-US-amerikanischen Grenze in der Bevölkerung gegen die Macht der Drogenkartelle und gegen eine nicht energisch genug eingreifende Staatsmacht wächst. In den Film führt Heineman mit einer nächtlichen Sequenz in einer abgeschiedenen Gegend in Michoacán, westlich von Mexiko City, ein. Vermummte Männer kochen die euphorisierend wirkende, aber schnell zur Abhängigkeit sowie zu körperlichen und psychischen Schäden führende synthetische Droge Crystal-Meth. Sie erzählen von Verhältnissen in ihrem Land, die sie dazu zwängen, diesen Job zu machen. Eigentlich würden sie lieber ein ganz anderes Leben führen. Die Nähe, aus der Mathew Heineman die Szenerie dreht, bleibt für seinen Dokumentarfilm kennzeichnend. Im Mittelpunkt von âCartel Landâ stehen aber nicht die Crystal-Meth-Köche, sondern zwei Männer, die auf je einer Seite der Grenze den Kampf gegen den Drogenhandel in die eigene Hand genommen haben. Im selben Bundesstaat Michoacán stellte sich im Herbst 2013 der Arzt José Manuel Mireles an die Spitze der âGrupos de Autodefensaâ, die sich gegen ein Drogenkartell namens âTempelritterâ aufbäumten. Heineman begleitete den charismatischen âDoctorâ ein Jahr lang. Heinemans Kamera wird beispielsweise Zeuge einer Konfrontation zwischen den âAutodefensasâ und Regierungstruppen, bei der letztere den Rückzug antreten müssen. Auf der anderen Seite der Grenze patrouilliert der ehemalige US-Army-Fallschirmjäger Tim Foley mit einem Trupp Gleichgesinnter in Arizona. Die von Foley ins Leben gerufene paramilitärische Bürgerwehr âArizona Border Reconâ macht Jagd auf Drogenkuriere in einem 80 Kilometer langen, als âCocaine Valleyâ bekannten Korridor. Aus ihren ÃuÃerungen wird deutlich, dass hinter ihrem Einsatz rassistische Motive stecken. Zu seinem Film führt Heineman aus: âDie Leute kämpfen als die Guten gegen das Böse und steigen zugleich in die Hölle hinab, wenn sie das Gesetz in die eigenen Hände nehmen. ,Cartel Landâ verhandelt grundsätzliche Fragen von Ordnung und Chaos. Es gibt diesen groÃen Wunsch nach Recht und Gesetz, aber auch die extreme Brutalität und das Fehlen jeglicher Rechtsstaatlichkeit. Die Trennung zwischen Gut und Böse löst sich immer mehr aufâ. Dies veranschaulicht etwa eine weitere nächtliche Szene, in der die Autodefensas einen Mann aus einem gestoppten Auto zerren. Mireles gibt die Anweisung, den Mann zu verhören und dann zu töten. Mit einem Mal wird es auf erschreckende Weise deutlich, dass die Grenzen zwischen âGutenâ und âBösenâ im Drogenkrieg flieÃend sind. |
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