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José GarcÃa Foto: Fox Die Unterschiede zwischen den zwei gröÃten Animationsstudios âPixarâ und âDreamWorksâ werden immer geringer. Einerseits lassen es die letzten Pixar-Filme an der Originalität vermissen, die sie Jahre lang ausgezeichnet hatte. Andererseits holt âDreamWorksâ in Sachen Charakterzeichnung und Handlung merklich nach â so etwa zuletzt in âDrachenzähmen leicht gemachtâ (siehe Filmarchiv). Nun hat âDreamWorksâ seinem neuen Animations-Langfilm âDie Abenteuer von Mr. Peabody & Shermanâ in alter Pixar-Manier einen Kurzfilm vorangestellt. Auch wenn âAlmost Homeâ von den groÃartigen Pixar-Kurfilmen noch sehr weit entfernt ist, bedeutet das schon einen weiteren Schritt für das von Steven Spielberg mitbegründete Studio. Im eigentlichen Film âDie Abenteuer von Mr. Peabody & Shermanâ adaptieren Drehbuchautor Craig Wright und Regisseur Rob Minkoff für Kinder die eigentlich bekannte Handlung eines Zeitreise-Filmes. Basierend auf der in den sechziger Jahren in den Vereinigten Staaten populären Fernseh-Zeichentrickserie âRocky and Bullwinkleâ handelt âDie Abenteuer von Mr. Peabody & Shermanâ vom klügsten Hund der Welt. In einer Schnellmontage erzählt Mr. Peabody selbst, was er alles in seinem Leben erreicht hat, darunter auch die Verleihung des Nobelpreises. Allerdings ist Mr. Peabody ein Hund, den in seiner Kindheit kein Mensch adoptieren wollte. So hat er selbst einen kleinen verlassenen Jungen adoptiert, den er Sherman nennt. Aus einer Rückblende erfährt der Zuschauer, wie Mr. Peabody vom Gericht das Sorgerecht zugesprochen bekam â nach der herrlichen Logik eines Animationsfims: Wenn ein Junge einen Hund adoptieren könne, warum sollte nicht auch ein Hund einen Jungen adoptieren dürfen? Zu Shermanns Erziehung gehört insbesondere das Fach Geschichte aus eigener Anschauung: Der geniale Erfinder hat eine Zeitmaschine namens Zeitomat gebaut, mit der Vater und Sohn in die Vergangenheit fahren können. So erleben sie die französische Revolution aus nächster Nähe, etwa Maria Antoniettes Schwäche für Kuchen, müssen aber vor Maximilien de Robespierre fliehen, der auch die Zeitreisenden einen Kopf kürzer machen will. Ein Streit zwischen Sherman und seiner Klassenkameradin Penny gleich am ersten Schultag ruft die Jugendamt-Furie Miss Grunion auf den Plan. Um das Sorgerecht für seinen Adoptivsohn zu behalten, lädt Mr. Peabody Penny und ihre Eltern zu einem Versöhnungsessen ein. Während sich die Erwachsenen näher kommen, entdeckt Penny den Zeitomat. Dann ist kein Halten mehr, denn natürlich will sie ihn sofort ausprobieren. Sherman ruft Mr. Peabody zu Hilfe, und so beginnt eine Reise durch die Geschichte, die vom Hof Tutanchamuns im Jahre 1332 v. Chr. über das Florenz des beginnenden 16. Jahrhunderts mit Leonardo da Vinci zurück ans Ende des 12. vorchristlichen Jahrhunderts und in den Trojanischen Krieg führt. Irgendwann einmal stören die Zeitreisenden das Raum-Zeit-Kontinuum, was zu einer Katastrophe führen kann. Trotz seiner episodischen Struktur überzeugt der Film durch seine ausgefeilte Computer-Animation mit der klaren Zeichnung, bei der sich die übergroÃe Brille als auffälliges Charaktermerkmal sowohl von Mr. Peabody als auch von Sherman ausnimmt. Regisseur Minkoff und sein Produktionsdesigner David James verknüpfen ein Erscheinungsbild aus den fünfziger Jahren, etwa in Mr. Peabodys Appartement mit dem futuristischen Design des Zeitomats: âEs war wichtig, dem Film einen Hauch dieser Ãra zu geben, aber gleichzeitig auch einen modernen Touchâ, erklärt der Regisseur. In den Zeitreise-Sequenzen entspricht die Farbpalette der jeweiligen Zeit an, in der sie angesiedelt sind. Danny Elfmans Filmmusik passt sich wunderbar auch dem verspielten Charakter des Filmes an. Trotz der ansprechenden Animation legen die Filmemacher jedoch vor allem Wert auf die Figurenzeichnung und auf viele Anspielungen, die sich besonders an die Erwachsenen richten. So können etwa Erwachsene über solche Sätze herzlich lachen: âDas ist unfair. Alle meine Freunde kämpfen im troyanischen Krieg!â. Zwar zeigen die Filmemacher eine sehr eigenwillige Sicht der verschiedenen Epochen, in die Mr. Peabody, Sherman und Penny reisen, etwa in der Behandlung des berühmten Lächelns von Mona Lisa. Dennoch vermittelt âDie Abenteuer von Mr. Peabody & Shermanâ ohne erhobenen Zeigefinger gewisse Geschichtskenntnisse, ob es sich um ägyptische Geschichte, den Trojanischen Krieg, die Renaissance oder die Französische Revolution handelt. Interessant ist âDie Abenteuer von Mr. Peabody und Shermanâ freilich nicht nur wegen dieser Anspielungen und der rasanten Animation. Darüber hinaus handelt der Film von Craig Wright und Rob Minkoff eigentlich von einer Vater-Sohn-Beziehung. âEs geht ihnen wie jeder Familie, irgendwie werden die Dinge kompliziert und sie müssen an ihren Aufgaben wachsen und aus ihren Erfahrungen lernen, um letztendlich eine noch bessere Familie zu werdenâ, führt Regisseur Minkoff dazu aus. Obwohl es sich gegen Ende ein wenig zu viel Pathos in den Film einschleicht, verdeutlicht âDie Abenteuer von Mr. Peabody & Shermanâdie Liebe eines Vaters, der sich rührend um seinen Sohn kümmert, aber auch selbst lernen muss, den Reifungsprozess des Sohnes zu akzeptieren. |
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