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José García Foto: Arsenal
In ihrem Spielfilmdebüt 17 Mädchen (17 Filles) bringen die Regisseurinnen Delphine und Muriel Coulin eine Begebenheit auf die Kinoleinwand, die sich in den Vereinigten Staaten zugetragen haben soll. Im Frühjahr 2008 verabredete sich in Massachusetts eine Gruppe von Schülerinnen, um zur gleichen Zeit schwanger zu werden. Das Regisseurinnenduo verlegte die Spielfilmhandlung in eine langweilige Stadt der Bretagne namens Lorient: Camille (Louise Grinberg) kann es kaum erwarten, der heruntergekommenen Stadt den Rücken zu kehren. Als die Schülerin erfährt, dass sie ungewollt schwanger ist, entscheidet sich Camille für das Kind. Die anderen Mädchen aus ihrer Clique kommen auf den Gedanken, es ihr nachzueifern. Bald erwarten insgesamt 17 Schülerinnen aus Lorient ein Kind.Zwar verstehen die Schülerinnen ihre Schwangerschaft zunächst einmal als eine Art Rebellion gegen die Erwachsenenwelt. Dies schließt jedoch auch die Auflehnung gegen eine Generation mit ein, die Abtreibung als etwas Selbstverständliches sieht. Mit einem Wechselbad der Gefühle, die in der Inszenierung in ein ständiges Abwechseln von nachdenklichen zu humorvollen Momenten umgesetzt wird, zeichnet 17 Mädchen ein von widersprüchlichen Empfindungen geprägtes Lebensgefühl von der Entschlossenheit, die eigenen Träume zu realisieren, bis zur existenziellen Unsicherheit. Den Regisseurinnen gelingen immer wieder kraftvolle Bilder, etwa wenn sie die glänzenden Augen junger Frauen beim Betrachten der Ultraschallbilder ihres Babys in Großaufnahme zeigen. Delphine und Muriel Coulins Film reiht sich in die seit einigen Jahren größer werdende Riege der Spielfilme von Maria voll der Gnade (2004) von Joshua Marston über Jason Reitmans Juno (2007) und Christoph Röhls Ein Teil von mir (2008) bis Der ganz normale Wahnsinn (I Don't Know How She Does It, 2011) von Douglas McGrath über ungewollt Schwangere ein, die sich allen Schwierigkeiten zum Trotz für ihr Kind entscheiden. |
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