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José GarcÃa Foto: Alamode In âKing of Devilâs Islandâ erzählt der norwegische Regisseur Marius Holst basierend auf wahren Tatsachen von der Jugendstrafinsel Bastøy, auf der Anfang des 20. Jahrhunderts straffällige Jungen zwischen elf und achtzehn Jahren Zwangsarbeiten verrichten. Holsts Film übernimmt die Sicht des Neuankömmlings Erling (Benjamin Helstad), der in Ketten gelegt und von zwei Aufsehern bewacht im Spätherbst 1915 zusammen mit einem weiteren Jungen namens Ivar in einem kleinen Fischerboot auf Bastøy gebracht wird. Im herrschaftlichen Haupthaus warten auf die Neuen der Anstaltsleiter Hakon (Stellan SkarsgÃ¥rd) und sein Musterschüler Olav (Trond Nilssen), der bald entlassen werden und bis dahin für die Neuen die Verantwortung übernehmen soll. Bald stellt es sich heraus, dass Erling nur an eine Fluchtmöglichkeit denkt und gegen das strenge Regiment auf Bastøy rebelliert. Ivar wiederum ist zu schwach für die Arbeit drauÃen, so dass er zur Arbeit in der Wäscherei unter der Aufsicht des âHausvatersâ BrÃ¥then (Kristoffer Joner) eingeteilt wird. Nachdem BrÃ¥then eines Nachts Ivar unter einem Vorwand aus dem Schlafraum geholt hat, kehrt der Junge weinend und verstört zurück. Erling und Olav haben eine erste Ahnung von dem, was geschehen ist. Die Kamera von John Andreas Andersen taucht die Bilder in kalte, monochrome Farben, die von Anfang an im Zuschauer ein Gefühl der Beklemmung hervorrufen. Dennoch sind sowohl die Kameraführung als auch die Dramaturgie konventionell gehalten. Darüber hinaus gelingt es Regisseur Marius Holst kaum, den in Gefängnisfilmen üblichen Klischees von sadistischen Wächtern über Kleinkämpfe unter den Insassen bis hin zum Selbstmord zu entkommen. Dennoch: Durch die schauspielerische Leistung insbesondere der Jungdarsteller Benjamin Helstad und Trond Nilssen bietet âKing of Devilâs Islandâ eine Charakterzeichnung, die sich in Olavs Figur besonders fein nuanciert ausnimmt. Obwohl er sich zunehmend mit Erling und dessen Ansichten anfreundet, hält er sich an die Anstaltsordnung, um seine bevorstehende Entlassung ja nicht zu gefährden. Erst als Olav mit einem offensichtlichen, eine Tragödie auslösenden Missbrauchsfall konfrontiert wird, muss er eine Entscheidung fällen. In einem moralischen Konflikt befindet sich ebenfalls der Anstaltsdirektor, der die Wahl zwischen seinem Gewissen und einem auf finanziellen UnregelmäÃigkeiten basierenden Lebensstil treffen muss. Diese moralischen Fragen verleihen dem authentisch inszenierten Film eine besondere Tiefe. |
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