HAUS DER KROKODILE, DAS | Das Haus der Krokodile
Filmische Qualität:   
Regie: Cyrill Boss, Philipp Stennert
Darsteller: Kristo Ferkic, Vijessna Ferkic, Joanna Ferkic, Gudrun Ritter, Uwe Friedrichsen, Waldemar Kobus, Christoph Maria Herbst, Thomas Ohrner, Katja Weitzenböck
Land, Jahr: Deutschland 2012
Laufzeit: 89 Minuten
Genre: Familienfilme
Publikum: ab 6 Jahren
Einschränkungen: --
im Kino: 3/2012
Auf DVD: 9/2012


José García
Foto: Constantin

Helmut Ballots (1917-1988) Jugendbuchklassiker „Das Haus der Krokodile“ aus dem Jahre 1971 wurde in den siebziger Jahren mit Thomas Ohrner in der Hauptrolle fürs Fernsehen adaptiert. Im nun anlaufenden Spielfilm „Das Haus der Krokodile“ von Cyrill Boss und Philipp Stennert spielt Ohrner den Vater der Hauptfigur Viktor (Kristo Ferkic), der mit seinen Eltern und seinen zwei Schwestern Cora (Joanna Ferkic) und Louise (Vijessna Ferkic) in eine uralte, unheimliche Villa des Uronkels kürzlich umgezogen ist. Als die Eltern für ein paar Tage verreisen müssen, geht der Einzelgänger auf Erkundungstour durch die mit allerlei Erinnerungsstücken aus Afrika vollgestopften Räume. Unter den ausgestopften Krokodilen und anderen Tieren, den alten Waffen und Masken sowie den Großwildjagd-Fotos findet Viktor das Tagebuch eines Mädchens namens Cäcilie, das vierzig Jahre zuvor als 11-Jährige ums Leben kam. Auf das Tagebuch scheint es auch ein Einbrecher abgesehen zu haben, der plötzlich in seinem Zimmer steht. Weil aber alle Türen und Fenster geschlossen waren, kann nur einer der Bewohner des Hauses gewesen sein: Die strenge Frau Debisch (Gudrun Ritter) oder ihr kauziger Sohn Friedrich (Christoph Maria Herbst) aus dem ersten Stock oder aber der undurchsichtige Nachbar Strichninsky (Waldemar Kobus)? Im Alleingang folgt Viktor seinem detektivischen Instinkt, um Geheimnis um Cäcilies Tod zu lösen.

Als „Hitchcock für Kinder“ bezeichnet Thomas Ohrner „Das Haus der Krokodile“. Kindgerecht wird etwa mit Licht und Schatten sowie mit dem unheimlichen Ambiente der alten Villa Spannung erzeugt. Der Mut, den Viktor bei der Spurensuche aufbringen muss, hilft dem Außenseiter, sich endlich anderen Kindern zuzuwenden. Aber auch die alte Frau Debisch verarbeitet schließlich eine Schuld, die sie vierzig Jahre lang belastet hatte, was dem Kinderfilm eine ungewöhnliche Tiefe verleiht.
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