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José GarcÃa Foto: Alamode Grenzerfahrung stand im Mittelpunkt der letzten Filme des israelischen Regisseurs Eran Riklis âDie syrische Brautâ (siehe Filmarchiv) und âLemon Treeâ (siehe Filmarchiv). Auch sein aktueller Spielfilm âDie Reise des Personalmanagersâ (âThe Human Resources Managerâ) handelt von einer solchen Grenzüberschreitung. Basierend auf dem Roman âDie Passion des Personalbeauftragtenâ (2006) von Abraham B. Jehoschua erzählt Riklisâ Film von der unfreiwilligen Reise des Personalmanagers (Mark Ivanir) der gröÃten Bäckerei Jerusalems: Nach dem Tod der kürzlich aus Osteuropa zugewanderten Hilfsarbeiterin Yulia Petracke bei einem Selbstmordattentat startet ein windiger Sensationsreporter namens Wiesel (Guri Alfi) eine Kampagne gegen die Firma. Er wirft der Bäckerei vor, Yulia erstens irregulär beschäftigt und zweitens einfach im Leichenschauhaus liegen gelassen zu haben. Der Manager muss persönlich den Sarg der jungen Frau in ihre osteuropäische Heimat überführen, der Reporter schlieÃt sich ihm unaufgefordert an. Zusammen mit ihm, mit einem schrägen Vizekonsul (Julian Negulesco), einem trinkfreudigen Fahrer und dem widerspenstigen Sohn der Verstorbenen (Noah Silver) findet sich der Personalmanager plötzlich auf einer bizarren Reise durch das verschneite, fremde Land wieder. Das Drehbuch von Noah Stollman lässt in der ersten halben Stunde die Handlung nur schleppend voranschreiten. Erst nachdem der Film in dem âweder im Osten noch im Westenâ liegenden Land angekommen ist, entwickelt der Film einen ausgewogenen Rhythmus, zu dem freilich auch ein gewisses elliptisches Erzählen gehört. So bleibt es etwa lange offen, in welches Land nun der Leichnam überführt wurde. Erst zum Schluss verrät ein FuÃballschal mit der Aufschrift âSteaua Bucurestiâ, dass es sich um Rumänien handelt. Trotz des klischeehaften Sensationsjournalisten erinnern die sonst lakonischen bis skurrilen Figuren an die Charaktere in den Filmen des finnischen Regisseurs Aki Kaurismäki. Die der Handlung unterworfene Kameraarbeit von Rainer Klausmann fängt schöne Landschaftsbilder ein. Die herausragende Musik von Cyril Morin unterstützt mit Hilfe von traditionellen Instrumenten eindrücklich die Stimmung des Films. Passend zum Genre des Roadmovies bedeutet auch für den Personalmanager die Reise in ein fremdes Land eine Reise zu sich selbst, die von einer zweifachen Versöhnung begleitet wird. Regisseur Eran Riklis hofft, dass am Ende seines Films âeine bescheidene und doch bedeutende Aussage über die Conditio Humana von gestern, heute und morgen steht.â âDie Reise des Personalmanagersâ gewann auf dem Filmfestival Locarno 2010 den Publikumspreis. Der Katholische Mediendienst der Schweiz hat ihn darüber hinaus als âFilm des Monatsâ ausgewählt. |
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