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José GarcÃa Foto: Sony Steven Spielbergs âDie Abenteuer von Tim und Struppi: Das Geheimnis der Einhornâ verbeugt sich bereits mit seinem liebevoll gestalteten und von einer flotten Musik unterlegten Vorspann vor dem Universum der beliebten Figuren von Hergé (Georges Remi, 1907-1983). Die Treue zu seiner Vorlage schlägt sich im ganzen Film darüber hinaus in einem Retro-Stil nieder, in dem moderne Geräte wie Computer oder Mobiltelefone keinen Platz finden. In einer Handlung, die etwa zwischen den dreiÃiger und den fünfziger Jahren angesiedelt ist, werden Botschaften mittels einer mechanischen Schreibmaschine oder durch heutigen Menschen ungemein klobig erscheinende Telefone übermittelt. Passend zu diesem unzeitgemäÃen Stil realisiert Regisseur Spielberg seinen Film in der so genannten Motion-Capture-Technik (âDarstellungsaufzeichnungâ), einer beispielsweise bei âDisneys Eine Weihnachtsgeschichteâ (2009) und insbesondere bei âAvatarâ (2009) eingesetzten Technik, mit der die Bewegungen und die Mimik eines Schauspielers gespeichert und auf eine im Computer animierte Figur übertragen werden. Je nach Verfremdungsgrad scheint der echte Schauspieler durch die Figur mehr oder weniger durch. Besonders gelungen ist dies in âDie Abenteuer von Tim und Struppi: Das Geheimnis der Einhornâ im von Andy Serkins verkörperten Kapitän Haddock, der so menschliche Züge erhält, dass er als die wirkliche Hauptfigur des Films angesehen werden kann. Für das von Steven Moffat, Edgar Wright und Joe Cornish aus drei verschiedenen âTim und Struppiâ-Geschichten adaptierte Drehbuch bedeutet dies jedoch, dass die Handlung zunächst eher schleppend in Gang gesetzt wird: Auf einem Flohmarkt entdecken der abenteuerlustige Reporter Tim (Jamie Bell) und sein loyaler Hund Struppi ein Schiffsmodell, in dem sich ein Geheimnis verbirgt. Tim gerät ins Blickfeld des Schurken Iwan Iwanovitch Sakharin (Daniel Craig), der vom unermesslichen Wert des sich hinter diesem Geheimnis steckenden Schatzes überzeugt ist. Erst als Tim die Bekanntschaft des grobschlächtigen und innerlich zerrissenen Kapitän Haddock macht, erhält der Film eine Figur mit regelrechtem Tiefgang. Glänzt die sowohl bei den Figuren als auch bei den Einrichtungsgegenständen mit viel Liebe zum Detail bewältigte Adaption von Hergés Zeichenstil, so erinnern die überaus gelungenen Actionszenen eher an âIndiana Jonesâ, wobei eine lange Sequenz aus zwei parallelgeschnittenen Handlungen besonders überzeugt. âDas Geheimnis der Einhornâ ist als Anfang einer Trilogie angelegt, bei der sich Steven Spielberg mit Peter Jackson, der hier die Produktion übernahm, auf dem Regiestuhl abwechseln wird. |
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