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José GarcÃa Foto: Kinostar Die Welt, in der die Handlung von âTransferâ angesiedelt ist, unterscheidet sich zwar auf den ersten Blick kaum vom heutigen Deutschland. In dieser nicht näher bestimmten Zukunft ist jedoch der Humantech-Firma âMenzanaâ der sogenannte Persönlichkeitstransfer gelungen: Indem sie die Persönlichkeit oder den Geist eines Menschen in einen anderen Körper überträgt, erfüllt âMenzanaâ den Traum der ewigen Jugend. Hermann (Hans-Michael Rehberg) und seine schwerkranke Frau Anna (Ingrid Andree) entscheiden sich für diese kostspielige neue Technik: Aus einem Katalog wählen sie die beiden Schwarzen Sarah (Regine Nehy) und Apolain (BJ Britt) aus. Sarah und Apolain wiederum erhoffen sich durch den Verkauf ihres Körpers finanzielle Unterstützung für ihre bedürftigen afrikanischen Familien. Die âTransferâ-Technik stellt jedoch eine Bedingung: Hermann und Anna können zwanzig Stunden täglich über ihre neuen, athletischen Körper verfügen. Nachts dürfen Apolain und Sarah jedoch für vier Stunden wieder sie selbst sein. Die neue Vitalität, die das alternde Ehepaar in den jungen Körpern spürt, führt zur Schwangerschaft von Anna/Sarah, was das ohnehin instabile Gleichgewicht der vier Persönlichkeiten auf eine harte Probe stellt. Durch den visuellen Kontrast zwischen den warmen, lebendigen Farben der schönen Landschaft um den Bodensee mit der in kalten Tönen wiedergegeben, sterilen Umgebung der Firma âMenzanaâ stellt Regisseur Lukacevic die Gefahren einer vermeintlich segensreichen Technologie in den Mittelpunkt von âTransferâ. Dass er die Kritik an einer Gentechnik ohne ethische MaÃstäbe umfassender versteht, verdeutlicht der Film auch in der Möglichkeit, durch genetische Eingriffe das Aussehen des Kindes während der Schwangerschaft festzulegen. Obwohl âTransferâ wohl aus finanziellen Gründen filmisch einen eher bescheidenen Eindruck macht, wiegen die darin behandelten Fragen diese technische Schwäche bei weitem auf: Regisseur Lukacevic und seine Co-Drehbuchautorin Gabi Blauert reichern die zwar schlicht, aber auch anschaulich inszenierten Fragen der Gentechnik mit einem Subplot um das Verhältnis zwischen der westlichen und der Dritten Welt an. Denn die Erfüllung der ewigen Jugend können sich die reichen Europäer nur leisten, indem sie die Bedürftigkeit der Menschen in den finanziell benachteiligten Ländern ausnutzen. |
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