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José GarcÃa Foto: Paramount Postapokalyptische Filme kennt der Kinozuschauer vorwiegend aus Hollywood. So entwarfen zuletzt etwa âThe Book of Eliâ (siehe Filmarchiv) und âThe Roadâ (siehe Filmarchiv) eine nach einer Katastrophe untergegangene Zivilisation, in der die wenigen Ãberlebenden entweder auf die Suche nach besseren Lebensbedingungen aufbrechen oder aber sich zu marodierenden Banden zusammenrotten. Mit âHellâ kommt nun ein deutscher Spielfilm in die Kinos, die eine ebenso grauenerregende Zukunftsvision entfaltet. Allerdings ist das âdüstereâ Szenario in ein gleiÃendes Sonnenlicht getaucht: Nachdem sich die Erdatmosphäre innerhalb weniger Jahre um zehn Grad erwärmt hat, herrschen in Deutschland im Jahre 2016 grelle Lichteinstrahlung, groÃe Trockenheit und eine alles verbrennende Hitze. In einem völlig abgedunkelten Auto fahren drei junge Leute: Marie (Hannah Herzsprung), ihre kleine Schwester Leonie (Lisa Vicari) und Phillip (Lars Eidinger). Der Zuschauer nimmt die abgestorbene Natur wahr, an der sie vorbeikommen â in Richtung Gebirge, wo es noch Wasser geben soll. Beim Halt in einer ehemaligen Tankstelle, wo sie Benzin und etwas Wasser aufzutreiben hoffen, begegnen sie dem undurchsichtigen Tom (Stipe Erceg). Weil er sich als perfekter Mechaniker erweist, wird Tom mitgenommen, wodurch freilich die Spannungen zunehmen. Denn letztlich können die anderen drei nicht wissen, wieweit sie ihm trauen können. Auf dem weiteren Weg werden die vier in eine Falle gelockt, womit der Ãberlebenskampf in eine ganz neue Phase eintritt. In der Inszenierung seines Spielfilmdebüts zeigt sich der in der Schweiz geborene Regisseur Tim Fehlbaum ausgesprochen stilsicher: Die Bilder werden von bleichen, ausgewaschenen Farbtönen bestimmt. Die Kamera von Markus Förderer wechselt von statischen Einstellungen zu bewegten, rastlosen Aufnahmen etwa bei einer Flucht. Das Produktionsdesign von Heike Lange nimmt sich genauso stimmig aus. Technisch steht âHellâ den US-amerikanischen Genrefilmen in nichts nach. Die Handlung wirkt indes im Vergleich zu den bereits erwähnten amerikanischen Vorgängern kaum originell, weil sich das Drehbuch von Oliver Kahl als völlig vorhersehbar erweist. Gegenüber den von âThe Book of Eliâ und âThe Roadâ gelieferten, bemerkenswerten Ãberlegungen über die mögliche Zukunft einer entmenschlichten Gesellschaft bleibt âHellâ auÃerdem gänzlich an seiner schön-schaurigen Oberfläche haften. |
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