EIN IGEL NAMENS HOGI | Ein Igel namens Hogi
Filmische Qualität:   
Regie: Kurt Mündl
Darsteller: Irma Trimmel, Claus Christian Michor
Land, Jahr: Österreich 2009
Laufzeit: 89 Minuten
Genre: Familienfilme
Publikum: ohne Altersbeschränkung
Einschränkungen: --
Auf DVD: 8/2011


José García
Foto: polyband

Ein kleiner Igel in der österreichischen Waldwelt. Geborgen im „Igelheim“ der stets freundlichen „Igelfrau“ Hanna (Irma Trimmel), erinnert sich „Hogi“ an seine Kindheit, als er noch blind war und zusammen mit seinen Geschwistern in einer sicheren Erdhöhle von der Mutter mit Muttermilch versorgt wurde. Später kamen sie endlich alle zusammen ins Freie, wo ihnen die Mutter so einiges beibrachte, etwa dass man als Igel Ameisen lieber aus dem Weg geht. Oder dass für sie Käfer die reinste Delikatesse sind. Irgendwann einmal kam auch der Tag, als jeder Igel seinen eigenen Weg ging. Denn Igel sind Einzelgänger. Auf der Suche nach Nahrung legt Hogi teilweise lange Strecken zurück, auf denen er viel von Wald und Wiese und deren Bewohner erfährt. Nahrung braucht Hogi in der schönen Jahreszeit, damit er den Winterschlaf überstehen kann. Eine innere Uhr sagt ihm, wann er aus Laub und Erde eine Bleibe für die kalte Jahreszeit suchen muss. Als es zu tauen beginnt, verlässt der Igel sein Quartier und erfreut sich am frühlingshaften Aufblühen der Natur. Allerdings hatte er offenbar nicht mit dem erneuten Wintereinbruch gerechnet. Schlotternd vor Kälte kämpft er sich durch den Schnee – bis schließlich die „Igelfrau“ ihn am Waldesrand findet und ihm in ihrem Igelheim Unterschlupf gewährt, bis die Zeit gekommen ist, Hogi wieder in den Wald zu entlassen.

Kurt Mündls „Ein Igel namens Hogi“ gehört zu diesen seltenen Filmen, die gleichzeitig kindgerecht (auch für kleine Kinder) und filmisch anspruchvoll sind. Dies betrifft nicht nur die schönen Bilder und kunstvoll schnellgeschittene Sequenzen, sondern etwa auch die Dramaturgie: Der Film erzählt keineswegs linear; das vertraute „Es war einmal“ erfolgt erst nach wenigen Minuten. Kindgerecht werden außerdem die „Igel-Hochzeit“ und die Geburt der kleinen Igel bebildert. Zahlreiche Kamerafahrten übernehmen die Sicht des mit einer eigenen Off-Stimme versehenen Igels, womit der Zuschauer die Welt und andere Tiere – nicht nur Freunde wie ein kleines Rehkitz oder ein Fischotter, sondern auch Feinde wie ein bedrohlicher Uhu oder eine nicht minder angsteinflössende Natter – erlebt. Trotz teilweise etwas bemühter cool-jugendlicher Sprache und karikaturhafter Erwachsenendarstellung eine gelungene „Tierkomödie“.
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